Gesundheitsministerin Kdolsky will neben dem Foto auch einen Fingerprint abbilden - Gesundheitssprecher Rasinger findet das unsinnig und teuer.
Nicht nur von SPÖ und Grünen kommt Widerstand gegen die E-Card-Pläne von ÖVP-Gesundheitsministerin Andrea Kdolsky. Auch aus den eigenen Reihen kommt Kritik, und zwar vom schwarzen Gesundheitssprecher Erwin Rasinger. Die Ressortchefin hatte am Sonntag erklärt, die Karten würden ab der nächsten Generation 2010 nicht nur mit Fotos, sondern auch mit Fingerabdrücken ausgestattet.
"Unsinnig, teuer, irrsinnige Bürokratie"
Rasinger
hält zwar ein Foto auf der E-Card für sinnvoll, um Missbrauch einzudämmen,
will aber keine Fingerprints: "Das wäre völlig unsinnig und teuer",
kritisiert Rasinger gegenüber der Tageszeitung ÖSTERREICH vom Mittwoch. "Sonst
drehen wir jeden Euro fürs Gesundheitssystem zwei Mal um, und dann will man
über die E-Card eine irrsinnige neue Bürokratie in Ordinationen und
Spitälern schaffen", ärgert sich der praktizierende Arzt.
Das ganze Projekt verursache sicher "riesige logistische Probleme", meint Rasinger.
Auch SPÖ-Gesundheitssprecherin Sabine Oberhauser hält Kdolskys Vorstoß gegenüber ÖSTERREICH für "völlig überzogen". Der doppelte Missbrauchs-Schutz aus Foto und Fingerabdruck sei unnötig. Selbst beim Reisepass reiche schließlich ein Lichtbild.