Kanzler Kurz wird am Balkan aktiv. Er will die aufkeimende „Albanien-Route schließen“.
Wien, Berlin. Deshalb startete der Bundeskanzler am Dienstag eine diplomatische Offensive. In Wien traf er Kosovo-Premier Hashim Thaçi. Dessen Land liegt auf jener Route, die sich laut Regierung in den letzten Wochen in Ansätzen aufgebaut hat: Seit Anfang des Jahres seien knapp 19.000 Flüchtlinge von der Türkei nach Griechenland gekommen. Die Flüchtlinge weichen auf dem Weg über Albanien aus. Die weitere Route geht über den Kosovo nach Serbien oder über Montenegro nach Bosnien-Herzegowina. Allein in Bosnien warten 4.000 auf die Weiterreise.
Am Mittwoch wird der albanische Premierminister Edi Rama in Wien bei Kurz erwartet. Und: Kurz wird am 12. Juni auch in Berlin die Sache zur Sprache bringen. Zuerst bei Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) – und dann bei Innenminister Horst Seehofer (CSU), der ja wie Kurz eine harte Haltung gegen Flüchtlinge vertritt.