Rücktrittsforderungen werden laut

ORF-Streit: Skandal um Stenzel

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Ein oe24.TV-Talk mit FPÖ-Stadträtin Ursula Stenzel wird unversehens zur Staatsaffäre.

Die zur FPÖ gewechselte ehemalige ÖVP-Politikerin hat im Talk auf oe24.TV ORF-Moderator Armin Wolf mehr als scharf angegriffen. Dabei kritisierte sie, dass Wolf der FPÖ-Jugend Nähe zur NSDAP in einem Interview mit FPÖ-General Harald Vilimsky unterstellt habe, griff dann aber ihrerseits zu einem Nazi-Vergleich: „Dass sich ein ORF-Moderator zu so einem staatsanwaltlichen Verhörton hinreißen lässt – der kann ja in einem Volksgerichtshof auftreten.“

5.000 Todesurteile

Der Volksgerichtshof war ein von Adolf Hitler persönlich eingesetztes Instrument des Nazi-Terrors im Dritten Reich. Er fällte rund 5.000 Todesurteile. Sein Vorsitzender Roland Freisler wurde „Blutrichter“ genannt.

Kein Wunder, dass nach dem Sager die Wogen hochgingen. Armin Wolf twitterte: „Mir verschlägt’s nicht oft die Sprache – aber dazu fällt mir nichts ein.“

Wiens Neos-Klubchef Christoph Wiederkehr forderte den Rücktritt Stenzels: „Einen kritischen Journalisten mit einem NS-Gericht zu vergleichen, ist unerhört.“ SPÖ-Abgeordnete Sabine Schatz nannte den Auftritt „einer Demokratie nicht würdig. Treten Sie zurück.“ Und auch GPA-Chefin Barbara Teiber – sie ist für die Journalisten zuständig – sagte: „Irgendwann ist der Bogen überspannt.“

FPÖ-Chef Strache verteidigte Stenzel beim EU-Wahlauftakt. Die ÖVP hingegen gab keine Stellungnahme ab, aus dem Büro von Minister Gernot Blümel hieß es: „Der Herr Minister hat zu der Causa alles gesagt.“ (gü)

 

So reagiert Armin Wolf auf Stenzel-Sager

Video zum Thema: So reagiert Armin Wolf auf Skandal-Sager von FP-Stenzel

 

 
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