Der Innenminister wird aufgefordert, ein Verbot der Moscheen-Vereine einzuleiten.
Knalleffekt in der letzten Nationalratssitzung vor der Wahl. Wie ÖSTERREICH berichtete, hat Listengründer Peter Pilz ein Verbot der aus der Türkei gelenkten ATIB-Moscheen-Vereine sowie jene der Islamischen Föderation (IF) – sie wird mit der nationalistischen Millî-Görüş-Bewegung in Verbindung gebracht – beantragt.
ÖVP und FPÖ stimmten zu – am frühen Abend war die Sache gegessen. „Das ist die schärfste Vorgangsweise gegen von Erdogan gelenkte Moscheen-Vereine“, zeigte sich Pilz begeistert: „Einzigartig in Europa.“
Aufforderung und Prüfung. Damit sind die Vereine aber nicht sofort verboten. Innenminister Wolfgang Peschorn wird aufgefordert, „ehestmöglich die behördliche Auflösung gemäß § 29 Vereinsgesetz zu prüfen“. ATIB und IF betreiben an die 100 Moscheen-Vereine.
Wirbel um Identitäre. Ein weiterer Antrag für ein Verbot der rechtsextremen Identitären scheiterte übrigens an der FPÖ, aber auch an der SPÖ... (gü)
Fix: Paket für Schutz vor Gewalt
■ Gewaltschutz: ÖVP und FPÖ beschlossen Verschärfung der Strafen für Vergewaltiger und andere Gewalttäter.
■ Klimanotstand: Symbolmaßnahme wurde von allen beschlossen – nicht aber von der FPÖ.
■ Ökostrom: Alle fünf Parteien wollten eine Ökostrom-Novelle mit Ausbau der Förderungen beschließen.