Schwarz und Rot

Allianz gegen Kickl: Deshalb sind Landeschefs für ÖVP-SPÖ-Pakt

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Warum immer mehr Landeschefs für das Comeback der "großen Koalition" sind.

Wie von ÖSTERREICH bereits vor zwei Wochen angekündigt, treten zunehmend mehr Landeshauptleute für ein Comeback der „großen“ Koalition – also von Schwarz-Rot oder Rot-Schwarz  - ein.

Nach Wiens SPÖ-Bürgermeister Michael Ludwig und dem roten Landeshauptmann von Kärnten, Peter Kaiser, prescht nun auch der steirische ÖVP-Landeshauptmann Christopher Drexler vor. Er bevorzuge in Land und Bund eine Regierungszusammenarbeit von ÖVP und SPÖ, so der Steirer in der ZiB2.

Landeshauptmann der Steiermark, Christopher Drexler (ÖVP)
© APA/LAND STEIERMARK
× Landeshauptmann der Steiermark, Christopher Drexler (ÖVP)

In der SPÖ ist nur Doskozil dagegen

In der SPÖ kann man Tirols Landeshauptmann-Vize, Georg Dornauer, in diese Gruppe dazuzählen. In der ÖVP sind es neben Drexler auch seine Kollegin aus Niederösterreich, Johanna Mikl-Leitner, Salzburgs Wilfried Haslauer, Tirols Mattle und Vorarlbergs Wallner.

Hans Peter Doskozil in der ZiB2
© ORF/Screenshot
× Hans Peter Doskozil in der ZiB2

Alle ÖVP-Länderchefs gegen "Kanzler Kickl"

Sie alle wollen – auch wenn sie in drei Bundesländern mit der FPÖ koalieren – einen „Kanzler Kickl“ verhindern. Ähnlich sieht es auch Kanzler Karl Nehammer. In der SPÖ dürfte sich deren Vorsitzender Andreas Babler der Idee auch nicht verschließen. Dagegen scheint derzeit nur Burgenlands Doskozil.

ÖVP-Stratege: Blau als Junior ok, aber nicht als Kanzlerpartei

Hintergrund der Nostalgie Richtung Schwarz-Rot ist freilich die "Sorge, was Kickl als Kanzler anrichten" könnte, so ein ÖVP-Stratege. In der türkis-schwarzen Welt erklärt man die Diskrepanz, dass in drei Ländern - Oberösterreich, Salzburg und Niederösterreich - mit den Freiheitlichen regiert werde, freilich nicht nur mit der Person Kickl. "Es ist ein Unterschied, ob die Blauen Juniorpartner sind oder plötzlich den Kanzler stellen. Dann würden wir als Juniorpartner für alle Einzelfälle der FPÖ die Konsequenzen zu spüren kriegen. Sollte was gut laufen, würde nur die FPÖ profitieren", so ein ÖVP-Stratege.

Mikl Kaiser
© APA
× Mikl Kaiser

"Kickl würde uns international isolieren"

Zudem sehen viele in der ÖVP und der SPÖ  den "Kurs der Kickl FPÖ als gefährlich an. Das ist schlimmer als Jörg Haider oder Heinz-Christian Strache. Es würde uns auch international isolieren", so ein Schwarzer. Die ÖVP verweist auf Kickls Zeit im Innenministerium und die Reaktion internationaler Geheimdienste. Kickl selbst dürfte diese rot-schwarze Allianz gegen sich in seiner Aschermittwoch-Rede allerdings für sich nutzen wollen ...

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