Bei Auftritt in Tirol

Kickl holte zu heftigem Rundumschlag gegen ''Eliten'' aus

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In einer rund einstündigen Rede holte er zu einem umfassenden Rundumschlag gegen die ''politischen Eliten'' aus. Diese seien etwa bei den Corona-Maßnahmen oder den Russland-Sanktionen von ''Machtgeilheit und Geldgier'' getrieben gewesen.

Mils. FPÖ-Chef Herbert Kickl war Donnerstagabend der "Stargast" des "Politischen Martini" der Tiroler FPÖ in der Gemeinde Mils bei Imst. In einer rund einstündigen Rede holte er zu einem umfassenden Rundumschlag gegen die "politischen Eliten" aus. Diese seien etwa bei den Corona-Maßnahmen oder den Russland-Sanktionen von "Machtgeilheit und Geldgier" getrieben gewesen. Unter seiner Ägide würde hingegen eine Politik mit "Hausverstand und Vernunft im Ozean des Wahnsinns" einkehren.

Vor allem die "Gleichschaltung der Geschichten in der vorherrschenden Politik" prangerte Kickl vor einem vollen Festsaal im "Trofana Tyrol" vehement an. Diese habe sowohl in Sachen Corona als auch in Sachen Russland um sich gegriffen und tue dies nach wie vor. "Alle sind gleich programmiert, und in Wahrheit ist es ein Blödsinn". Es gelte, diese Politik vom "hohen Ross zu holen" und wieder Politik zu machen, "die die Mehrheit der Bevölkerung sich wirklich wünscht".

"Das System ist in der Krise"

Die Eliten in der EU und in der österreichischen Politik seien nämlich in Wahrheit schon angezählt: "Das System ist in der Krise, es ist nur mehr in der Defensive". In den vergangenen Jahren habe man jedenfalls gesehen, wie weit dieses System zu gehen bereit sei: "Grund- und Freiheitsrechte wurden den Machtinteressen untergeordnet". Denn in der Corona-Politik sei es "in keiner Sekunde um die Gesundheit der Bevölkerung gegangen", so Kickl. "Ein paar Hundert haben profitiert, während Millionen die Zeche dafür zahlen müssen."

Diese "paar Hundert" bezeichnete der FPÖ-Chef als "dubiose Figuren". "Diesen Leuten werden wir das Handwerk legen", schob er nach. In Sachen Corona-Maßnahmen werde das für einige der Verantwortlichen "vor Gericht ein Ende nehmen". Ebenjene hätten zudem noch die aktuellen Teuerung mitzuverantworten: "Die Lockdowns kosteten Milliarden, was zu einem weichen Euro geführt hat". Zusammen mit einer "falschen Währungspolitik" habe man damit die Teuerungswelle erst richtig ins Rollen gebracht.

Als falsch geißelte Kickl in seiner Rede auch durchgehend die Asylpolitik der Bundesregierung. "Im Moment ist bei dieser 365 Tage im Jahr Tag der offenen Tür". Er selbst stehe hingegen dafür, die "Asylanträge in diesem Jahr gänzlich zu stoppen", und insgesamt "hart durchzugreifen". Mit ihm an der Macht würde an der österreichischen Grenze nicht mehr die "weiße Flagge der Kapitulation", sondern die rot-weiß-rote Fahne der Heimat wehen. Passiere das nicht, dann habe man bald "Zustände und Straßenschlachten wie in Paris".

Kickl: "Riesiger Motivationsschub"

Bevor das eintrete, werde aber die FPÖ die Nummer Eins bei der kommenden Nationalratswahl sein, so Kickl. Auch ein freiheitlicher Bundeskanzler sei quasi in greifbarer Nähe. Damit das komme, müsse man nur "ruhig und konsequent so weitermachen wie bisher". Ein erster Schritt sei in Tirol schon gemacht worden: "Das sensationelle Wahlergebnis ist ein riesiger Motivationsschub", spielte er auf die Zugewinne der FPÖ bei der Landtagswahl am 25. September an. "Markus Abwerzger ist der künftige Landeshauptmann von Tirol", zeigte er sich optimistisch und lobte seinen Tiroler Landesparteiobmann über den grünen Klee.

Abwerzger selbst hatte als Kickl-Vorredner ebenjenen Landeshauptmann-Anspruch abermals gestellt. "Es ist keine Träumerei, denn auch Rom wurde nicht an einem Tag erbaut", sagte der blaue Tiroler Frontmann. Mit ihm an der Spitze würde es auch keine "Asylzelte" geben, sondern stattdessen einen Landeshauptmann, der "von der Teuerung betroffene Menschen statt Asylwerber besucht". "Abschub statt Nachschub" müsse das Motto in der gegenwärtigen Asyl-Problematik lauten, betonte der Tiroler FPÖ-Chef, der bei der Landtagswahl den zweiten Platz hinter der ÖVP erreichte. 

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