Vorwürfe

ÖVP-Bürgermeister nennt Bundes-ÖVP in Asylfragen "unfähig"

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Ferdinand Aigner (ÖVP), Bürgermeister des oberösterreichischen Ortes St. Georgen im Attergau, hat der Bundes-ÖVP Unfähigkeit in Asylfragen vorgeworfen.  

Vorausgegangen war ein parteiinterner Streit um Zelte für Asylwerber, die das ÖVP-geführte Innenministerium im Oktober im Gemeindeteil Thalham aufstellen ließ. Aigner warf Innenminister Gerhard Karner (ÖVP) außerdem vor, ihm ein klärendes Gespräch zu verweigern.

Die Geduld der oberösterreichischen Bevölkerung werde in Sachen Asyl "ganz schön strapaziert", "sobald es irgendwo heißt, dass ein Quartier hinkommen könnte", gebe es "natürlich einen Aufstand", bemerkte Aigner im Interview mit den OÖN. Und machte den Grund dafür in der Unzulänglichkeit der Bundespolitik aus: "Je näher man nach Wien kommt, umso unfähiger werden leider die Politiker". Auch die eigene Partei verschonte Aigner in seiner Generalkritik nicht. So habe die ÖVP auf Landesebene "alle Hände voll zu tun", was "sicher nicht einfach" sei. Die Bundes-ÖVP hingegen zeige sich "in Asylfragen leider komplett unfähig".

Bisher kein klärendes Gespräch mit dem Innenminister 

Dem Innenminister habe Aigner in einem Telefonat deutlich zu verstehen gegeben, dass "sein Zelt-Aufstellen eine hirnrissige Aktion" sei. Karner wiederum habe ihm nach einer Kundgebung gegen die Asyl-Zelte von seiner Sektionschefin ausrichten lassen, dass Aigner "nach so einer Rechtsaktion gar nicht um einen Termin zu bitten brauche". Die Protestaktion hatte am vergangenen Nationalfeiertag stattgefunden und laut Polizei zahlreiche Rechtsextreme aus ganz Österreich angezogen.

Unmittelbar nach der Demonstration hatte Aigner sich von rechtem Gedankengut distanziert, was er im OÖN-Interview bekräftigte: Er wolle nicht, dass Rechtsextreme ihm zujubeln, sei "ein Mensch der Mitte" und "überrascht" gewesen, "dass so viele von denen gekommen" seien. Bei der Demonstration seien "alle im Ort und alle Parteien zusammengestanden, weil wir die Zelte nicht verstanden haben". Man habe den Nationalfeiertag gewählt, weil "alle Zeit hatten" und werde es, falls "noch einmal so eine Situation" eintrete, "wieder so machen". Für eine Aussöhnung mit Innenminister Karner sei Aigner "jederzeit gesprächsbereit", betonte er zum Schluss des Gesprächs - er sei "ja kein Dickschädel".

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