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SPÖ-Parteitag

Schwache Rede von Doskozil: Viele Delegierte verweigern Applaus

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Doskozil startete seine Rede am SPÖ-Parteitag mit Kreisky, zitierte seinen Vater und holte gegen die "Vier-Klassen-Medizin" aus. Seine Stimme war im großen Saal nur schwer zu verstehen. 

Beim heutigen SPÖ-Parteitag in Linz hielt Hans Peter Doskozil als Erster – die Reihenfolge war zuvor per Losentscheid festgelegt worden. "Ich habe in meinem Büro ein Bild von Bruno Kreisky hängen. Ich habe mir oft gedacht, in den letzten Wochen, Monaten und Jahren, was würde er sagen. Was würde er uns jetzt an den Kopf werfen", startete Doskozil seine Rede. Und weiter: "Ja, wir haben in den letzten Monaten vielleicht zu viel diskutiert. Auch ich war Teil dieser Diskussion. Ich bin ein Sozialdemokrat aus Überzeugung und stehe für meine Grundsätze ein. Ich stehe auch dafür ein und das lebe ich auch, dass nicht wir als Summe aller Funktionäre wichtiger sind als die Partei." 

Es gebe genug Themen, die die SPÖ aufgreifen müsse – das würden die Wähler erwarten, so Doskozil. "Was erwartet sich die Bevölkerung. Sie erwartet sich ganz banal Lösungen für die alltäglichen Probleme, die sie hat. Lösungen in den täglichen Alltagsfragen. In den Fragen der Entlohnung, der Mietpreise, der Gesundheitsversorgung, der Pflege, der Migration."

"Haben verlernt, den Interessen der Bevölkerung zu dienen" 

Und weiter: "Wir sind die Vertreter des kleinen Mannes und der kleinen Frau. Vielleicht haben wir verlernt, den Interessen der Bevölkerung zu dienen", so Doskozil. "Die Empathie und das Verständnis aufzubringen und in die Bevölkerung hineinzuhören, das ist das Wichtigste." Immer wieder gibt es kurzen Zwischenapplaus. "Die Glaubwürdigkeit und das Vertrauen sind verloren gegangen. Was sind unsere Antworten?" Es reiche nicht, Dinge zu plakatieren, wie wir uns die Gesellschaft vorstellen, nein wir müssen das auch umsetzen. "Ich will rausgehen aus der Komfortsituation, in der ich mich befinde." 

Danach spricht Doskozil über seinen Vater. "Mein Vater hat zu mir immer gesagt, lern was, das kann dir niemand wegnehmen. Damit es dir einmal besser geht. Heute höre ich, hoffentlich geht es unseren Kindern nicht schlechter." Es folgt ein Rundumschlag gegen die "Vier-Klassen-Medizin" und ein Plädoyer für den Mindestlohn.

Viele Delegierte verweigern Applaus

Insgesamt kann Hans Peter Doskozil mit seiner Rede jedoch nicht überzeugen: Es gibt wenig Applaus im Saal – viele Delegierte applaudieren demonstrativ gar nicht. 

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