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U-Ausschuss: Pilnacek öffnete bei Justiz-Razzia nackt

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Justiz-Sektionschef Christian Pilnacek verhielt sich bei Razzia anfangs unkooperativ – er war nur mit einem Handtuch bekleidet.

Pilnacek ist am Dienstag im VP-U-Ausschuss geladen, gegen den mächtigsten (inzwischen von Ministerin Alma Zadic suspendierten) Beamten des Justizministeriums wird u. a. wegen Geheimnisverrats ermittelt (es gilt die Unschuldsvermutung).

Öffnen nur mit Handtuch bekleidet

Als die Justiz im März 2021 eine Hausdurchsuchung in seiner Wohnung in Wien Ottakring durchführte, dauerte es über eine Stunde, bis Pilnacek sich kooperativ verhielt. In dem „Wahrnehmungsbericht“ der ermittelnden Staatsanwaltschaft Innsbruck, der POLITIK LIVE vorliegt, heißt es: „7.40 Uhr: Mag. Pilnacek öffnet in (!) Handtuch bekleidet. (..) Er wird mehrmals gebeten, sich anzukleiden, was dieser ablehnt“. Pilnaceks Ehefrau – selbst Richterin – war ebenfalls empört, fotografierte die Ermittler und verhindert, dass ein Datenexperte sich Tonnotizen auf einem Aufnahmegerät machen kann. Der Mann musste sich schriftliche Notizen machen.

Unfreundlich und bissiger Ton

Pilnacek weigert sich zunächst auch, sein Samsung-Handy zu entsperren – es wird trotzdem beschlagnahmt. Die Ermittler berichten wörtlich von einem „unfreundlichen und bissigen“ Ton der Pilnaceks. Erst als der Anwalt Rüdiger Schender – er vertritt den Spitzenbeamten - erscheint, entspannt sich die Lage.

Hemd und Hose nach einer Stunde

Um 8.50 wird das Handtuch gegen Hemd und Hose getauscht – also erst nach einer Stunde und 10 Minuten. Und die Beamten versichern den Sektionschef, er werde sein Handy nach der Auswertung wiederbekommen.  Die skurrile Amtshandlung endet gegen 9.15 Uhr.

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