Gerade die Gruppe mit den meisten Ansteckungen wurde vom Lockdown ausgespart.
Tag vier im Lockdown: Handel, Gastronomie, Kultur -das meiste ist geschlossen. Eine Gruppe jedoch wurde von den Maßnahmen ausgespart: die 1,1 Millionen Schüler. Darüber wird heftig diskutiert, denn die Infektionszahlen unter den Jüngeren sind alarmierend.
Sorge. ÖSTERREICH-Recherchen zeigen: Im Hintergrund herrscht nicht nur im Gesundheitsministerium Alarmstimmung. Minister Wolfgang Mückstein soll auf eine Schließung der Schulen drängen. Auch im Bundeskanzleramt soll die Sorge wachsen.
Trotz Lockdown bis 90 % der Schüler in Klassen
Der Plan. Es wird offenbar an einem Geheimplan zur Schließung der Schulen gearbeitet, so ÖSTERREICH- Informationen. Am Montag schon könnte es losgehen mit dem Distance Learning.
Mehrere Bildungsdirektionen in den Bundesländern sollen bereits informiert sein. Es soll wieder ein Betreuungsangebot in den Schulen geben. "Das mit dem Präsenzunterricht funktioniert nicht, wir haben in vielen Schulen bis zu 90 %der Schüler in den Klassen, weil die Schüler Angst haben, Unterrichtsstoff zu verpassen", heißt es aus einer Bildungsdirektion.
Spätestens am Freitag soll das Distance Learning verkündet werden, heißt es aus Koalitionskreisen.
Auch einige Bundesländer drängen: Salzburg und Oberösterreich wollten ja bereits vergangene Woche ihre Schulen schließen. Hier sind die Intensivstationen besonders überlastet (siehe ganz rechts). Auch der Wiener Bürgermeister Michael Ludwig sagte in einem oe24.TV-Interview: "Ich hätte vor allem auf E-Learning gesetzt."
Abwarten. Das Problem: Noch legt sich Bildungsminister Heinz Faßmann -der formal zuständig ist - quer. Er will weiter am Präsenzunterricht festhalten. Im Bildungsministerium will man (noch) abwarten. Die neuen Test-Zahlen aus den Schulen würden zeigen, dass die Zahl der Positiven in den Schulen rückläufig sei: Demnach gab es in dieser Woche bisher 2.473 positiv getestete Schüler.