Tochter starb an Krebs

Privatdrama um ÖVP-Chef

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Im November starb Mitterlehners Tochter Martina im Alter von 38 Jahren an Krebs.

Neben den politischen Turbulenzen erlebte ÖVP-Chef Reinhold Mitterlehner im Herbst einen schweren privaten Schicksalsschlag: Seine älteste Tochter Martina aus einer früheren Beziehung starb Mitte November im Alter von 38 Jahren an Krebs. Erstmals überhaupt erzählte Mitterlehner am Sonntag im Ö3-Gespräch mit Claudia Stöckl von dieser persönlichen Tragödie.

Eineinhalbjährige Leidensgeschichte der Tochter

"Nach einer eineinhalbjährigen Leidensgeschichte ist sie im vergangenen Jahr gestorben", sagte Mitterlehner. Er habe darüber bisher nicht gesprochen -"der Wunsch meiner Tochter wäre sicher gewesen, es nicht öffentlich an die große Glocke zu hängen und damit vielleicht sogar Mitleid zu erwecken". Inzwischen seien Teile der Öffentlichkeit aber über den Todesfall informiert, deshalb sei er nun bereit, darüber zu reden.

Trost habe er bei intensiven Gesprächen mit guten Freunden gesucht und natürlich bei seiner Frau Anna Maria (mit der er zwei Töchter hat). Er habe zudem gesehen, "wie wichtig die Begleitung durch kompetente Ärzte ist", bedankte sich der Vizekanzler beim Team um Christoph Zielinski für die medizinische Betreuung seiner Tochter.

Trauerarbeit
"Ich habe mich der Trauerarbeit gestellt", sagte Mitterlehner. Für ihn sei es sehr schwierig gewesen, beides zu verkraften -"die politischen Herausforderungen und das Private". Seiner politischen Agenda versuchte der 61-Jährige auch im November, rund um den Tod der Tochter, zu entsprechen: "Man muss sich mit dem persönlichen Fall und dem Problem auseinandersetzen, aber auch versuchen, das politische Leben weiterzuführen", erklärte er.

Mitterlehner: "Es war eine eineinhalbjährige Leidensgeschichte"

Reinhold Mitterlehner über Obmanndebatte in der ÖVP: "Es kränkt mich, wenn ständig die gleiche Platte vom 'Abschießen' kommt und man irgendwo den Eindruck bekommt, man wird eigentlich unter dem Wert geschlagen."

... über seine Rolle: "Selbstverständlich ist mir klar, wir sind alle nur auf Zeit gewählt, mein Leben hängt nicht an der Rolle des Bundesparteiobmanns und Vizekanzlers."

... über Sebastian Kurz: "Ich sehe in ihm keine Konkurrenz, sondern bin froh, wenn wir viele gute Persönlichkeiten in der Partei haben, und er wird irgendwann vielleicht die Führung übernehmen."

... über den Tod seiner Tochter Martina: "Es war eine eineinhalbjährige Leidensgeschichte, und es war schwierig, beides zu verkraften - die politischen Herausforderungen und das Private."
 

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