Klimaministerin gegen Tunnelblick auf Emissionen: Fossile sind es, die den Planeten aufheizen
Nachdem sich der größte OPEC-Produzent Saudi-Arabien sowie auch Russland gegen das Ende der fossilen Energien auf dem UNO-Klimagipfel ausgesprochen haben, hat Umweltministerin Leonore Gewessler (Grüne) am Sonntag in Dubai erneut darauf insistiert, dass diese Energiequellen im Schlusstext erstmals Erwähnung finden. Das sei "notwendig und wichtig", sagte sie und sprach sich gegen den Fokus auf eine Emissionsreduktion aus.
Die OPEC-Staaten traten dafür ein, dass sich die COP28 doch lieber auf eine solche Emissionsreduktion konzentrieren sollte. Die Ministerin ortet in Saudi-Arabien eine "Sperrspitze" des Widerstands was die Nennung der Fossilen betrifft. Die Argumentation, dass nur die Emissionen böse seien, nicht aber die Quellen, bringe keine Klarheit, denn "es sind die fossilen Energien, die den Planeten aufheizen", sagte Gewessler. Laut ihr enthalte der aktuelle Text vier Optionen zu den fossilen Energien, die sowohl "Chancen", wie auch "viel Gefahr" bedeuten können - letzteres hieße, dass sie gar keine Erwähnung finden könnten.
Koalition zum Abbau der Subventionen
Positiv bewertete Gewessler indes die Entscheidung von Finanzminister Magnus Brunner (ÖVP) sich der von den Niederlanden ausgerufener internationalen Koalition zum Abbau der Subventionen für fossile Brennstoffe anzuschließen. Sie umfasste zum Auftakt zwölf Nationen. Der erste Schritt sei hier einmal einen kompletten Überblick über das Ausmaß dieser Subventionen zu machen, um dann Handlungsableitungen treffen zu können.
Was zwei Tage vor dem offiziellen Ende der UNO-Klimakonferenz auffalle, sei die starke Involvierung der COP-Präsidentschaft in die Verhandlungen. Sie soll am Montag ein neues Textpaket erhalten, das dann alle Punkte wie die globale Bestandsaufnahme ("global stocktake") oder die Klimafinanzierung enthalten soll. Für die Vereinigten Arabischen Emirate sei dies ein Moment der Wahrheit, hieß es vom WWF. Denn der COP-Präsident Sultan Al Jaber habe wiederholt betont, dass er auf dieser Klimakonferenz ein ambitioniertes Ergebnis erzielen wolle: "Jetzt trägt er die Verantwortung dafür, dass sein Land Teil der Lösung ist und einen ambitionierten Text vorlegt", sagte WWF Klimasprecher Thomas Zehetner .
Zur Subventions-Initiative hieß es vom WWF Österreich, dass Finanzminister Brunner möglichst rasch einen "Reform- und Abbauplans" für alle umweltschädlichen Subventionen in Österreich auflegen sollte: "Nur Fehler zu dokumentieren wie in dieser Initiative vorgesehen ist zu wenig, eine Kurskorrektur ist seit Jahren überfällig" stellte Zehetner hier fest.