Der Emmentaler Hartkäse lässt die Gemüter weiter hochgehen.
Das Schweizer Emmental - eine schöne Berglandschaft im Kanton Bern - gilt als Ursprungsort für den namensgleichen Hartkäse. Doch auch in Österreich wird der "Emmentaler" bereits seit rund 90 Jahren produziert. Das könnte sich nun allerdings ändern.
Denn die Schweizer haben beim Europäischen Gerichtshof eine Klage eingereicht. Die EU-Kommission hatte zuvor entschieden, der von der Schweiz beantragten Ursprungsbezeichnung für "Emmentaler" auf europäischem Boden keine Gültigkeit zu verleihen.
Totschnig stellt sich auf Seite der EU
Seitens Österreichs gab es prompt eine Reaktion. Landwirtschaftsminister Norbert Totschnig (ÖVP) stellt sich auf die Seite der EU. Ein offizieller Antrag auf Zulassung als Streithelfer beim Gericht wurde eingebracht.
„Emmentaler ist in Österreich seit Jahrzehnten ein Begriff für eine Käsesorte – nicht für eine Herkunft. Ein Verbot, diesen Namen weiterhin zu verwenden, wäre ein massiver Schaden für unsere heimische Käsewirtschaft", so der für Käse zuständige Minister.
Heimische Käser besorgt
Und tatsächlich zeigen sich die heimischen Käser ob der Klage besorgt. Bundesweit wurden 2023 mehr als 13.700 Tonnen Emmentaler hergestellt. Florian Schwap etwa, Prokurist der Molkerei Salzburg Milch, sieht das Vorhaben der Schweiz als Gefahr für die Käseproduktion.
„Die Leute wissen genau, was sie mit diesem Käse bekommen. Er wird auch bei uns seit Generationen nach traditionellem Rezept erzeugt", wird Schwap vom ORF Salzburg zitiert.
"Blick": Österreicher wollen uns Emmentaler wegschnappen
Indes gießt der Schweizer "Blick" neues Öl ins Feuer. Das Medienportal titelte am Wochenende: "Österreicher wollen uns den Emmentaler wegschnappen".