Der Pensionistenverband geht scharf gegen die Pläne der Bundesländer vor: "Es ist absurd den 13. und 14. Pensionsbezug für die Pflegefinanzierung verwenden zu wollen!"
Der österreichische Pensionistenverband schlägt Alarm: "Was die Bundesländer planen, geht auf Kosten der Pensionisten und der zu Pflegenden!"
Aus Geldmangel wollen die Bundesländer jetzt bei den Pflegebedürftigen zugreifen. Menschen in Pflegeheimen sollen den 13. und 14. Pensionsbezug für die Finanzierung der Heime abgegeben.
Es wurde bereits am Freitag bei der Konferenz der Soziallandesräte in Langenlois auf Antrag des oberösterreichischen Landesrat Dörfel von allen Ländern beschlossen, dies zu prüfen.
Das sorgt für Wut bei allen Pensionisten und Seniorenverbänden. Es sei "völlig absurd, dass man ankündige, den 13. und 14. Pensionsbezug für die Pflegefinanzierung verwenden zu wollen", sagt der interimistische Präsident des Pensionistenverband Österreichs, Helmut Bieler.
Minus von 1.934 Euro pro Jahr für die Mindestpensionisten
Für MindestpensionistInnen würde das jährlich ein Minus von 1.934 Euro bedeuten. Bei einer höheren ASVG-Pensionvon rund 4400 Brutto wäre es ein Verlust von bis zu 5500 Euro pro Jahr, wenn man den 13. und 14. Pensionsbezug für die Pflege kassieren würde. "Und wer sind die Hauptbetroffenen? Es ist die Aufbaugeneration der ersten Jahre unserer so hoch gefeierten 2. Republik!", tobt Bieler.
Der Chef des Pensionistenverbands pocht auf eine umfassende Pflegereform, "anstatt willkürlich zu versuchen, die Budgetlöcher flickwerkartig auf Kosten der älteren Generation zu stopfen".
"Das ist einfach entwürdigend"
Schon derzeit müssen Menschen, die in Pflegeheimen wohnen, 80 Prozent ihrer Pension für die Unterbringung hergeben. Die restlichen 20 Prozent dürfen sie als "Taschengeld" behalten - sowie auch den 13. und 14. Pensionsbezug. "Wenn man ihnen jetzt auch noch den 13. und 14. Pensionsbezug wegnimmt, verlieren sie ihren gesamten finanziellen Spielraum - das ist einfach entwürdigend - umso mehr, wenn man so etwas ausgerechnet kurz vorm internationalen Tag der Pflege verkündet", sagt Bieler.