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Nach Wahl in Kärnten

Rot-Blau: Traut sich der Kaiser?

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Wahlsieger Peter Kaiser kann sich den Partner jetzt aussuchen. Macht er Rot-Blau?

Peter Kaiser ließ sich gestern noch nicht in die Karten schauen und legte sich nicht fest, mit welchem Koalitionspartner er Kärnten in den nächsten fünf Jahren regieren will.

Start nächste Woche

Fix ist nur: Kaiser wird kommende Woche die Sondierungen beginnen – am Montag ist FPÖ-Chef Gernot Darmann zu Gast, am Mittwoch geht es mit ÖVP-Obmann Christian Benger und am Donnerstag mit Team-Kärnten-Chef Gerhard Köfer weiter. Kaiser schließt keine Variante aus.

Was für Rot-Blau spricht

Allerdings: Entgegen allen Erwartungen könnte der siegreiche Landeshauptmann eine rot-blaue Koalition, wie sein Freund Hans Niessl aus dem Burgenland, wagen. Diese Gründe sprechen jedenfalls dafür:

■ Die sichere Variante. Mit der FPÖ im Boot hätte der Kärntner den rabiatesten politischen Gegner eingefangen, der ihm von der Oppositionsbank aus das Leben schwer machen könnte. Die FPÖ kann die SPÖ nur einholen, weil sie nicht in der Regierung ist.

■ Türkis-Blau schwächen. Auch bundespolitisch gäbe es große Vorteile. Die SPÖ könnte nach dem Burgenland eine zweite Linie zur FPÖ aufbauen – und die wäre etwas stärker als die der machtlosen burgenländischen Landes-FPÖ.

■ ÖVP bestrafen. Und Kaiser könnte sich an der ÖVP rächen, die auf Bundesebene lieber mit der FPÖ kooperiert als mit der SPÖ.

■ Billig. Noch ein Vorteil: Die Kärntner FPÖ drängt in die Landesregierung – entsprechend billig werden es Darmann und Co. für Kaiser geben.

Kaiser auf oe24.TV: "Alle drei Parteien für mich gleichwertig"

oe24.TV: Warum der Sieg?

Peter Kaiser: Es gibt viele Gründe. Ich glaube, dass der Landeshauptmannbonus eine große Rolle spielte.

oe24.TV: Ihre Ziele?

Kaiser: Infrastruktur und Bildung. Uns ist wichtig, dass es eine beitragsfreie Kinderbetreuung gibt.

oe24.TV: Sie haben mit Kern gefeiert. Ein Signal, die SPÖ an die Spitze zu bringen?

Kaiser: Das sollte hier ebenfalls signalisiert werden. Wir haben uns eben aufeinander eingeschworen.

oe24.TV: Ist Kurz Ihrer Ansicht nach mit der Neuwahlansage im Frühjahr 2017 wortbrüchig geworden?

Kaiser: Ich bin altbacken, für mich zählt eine Unterschrift. Das habe ich an Sebastian Kurz kritisiert.

oe24.TV: Ist die FPÖ strategisch der bessere Partner?

Kaiser: Das ist neben den grundsätzlichen Fragen auch ein Kriterium.

oe24.TV: FPÖ, ÖVP und Köfer – alle sind gleichrangig?

Kaiser: Das ist richtig.

oe24.TV: Und die FPÖ mit ihren Burschenschaftern?

Kaiser: In jeder Partei gibt es etwas, was nicht mit unseren Grundsätzen übereinstimmt. Wir werden sondieren – und dann werden wir weitersehen.

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