Nach Parteitag

Rücktritt für FPÖ-Tschürtz Option

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Parteiobmann enttäuscht, weil Kritiker im Vorfeld in Deckung blieben.

Am Tag nach dem Dämpfer beim Landesparteitag in Oberschützen bleibt für den burgenländischen Parteiobmann Johann Tschürtz der Rückzug von der Parteispitze weiter eine Option. "Der Rücktritt ist noch nicht ausgeschlossen - und zwar auch deshalb, weil im Vorstand wirklich Personen sitzen, die mich einstimmig vorgeschlagen haben und dann aber nicht gewählt haben", sagte Tschürtz am Montag.

Landesparteivorstand am Dienstagabend
Er sei deshalb enttäuscht, weil am Parteitag sich vor der Abstimmung, bei der ihm lediglich 71,4 Prozent der Delegierten das Vertrauen aussprachen, niemand zu Wort gemeldet und seinen Unmut geäußert habe. Nun gelte es im für Dienstagabend einberufenen Landesparteivorstand einiges "aufzuarbeiten".

"Intrigengeschichte"
Was die Sitzung betreffe, zu der auch FPÖ-Generalsekretär Harald Vilimsky erwartet wird, sei er "gespannt auf die Argumentation", meinte Tschürtz. Den Ausschlag, ob er zurücktrete oder bleibe, könne geben, ob sein Abschneiden am Sonntag auf eine "Intrigengeschichte" zurückzuführen sei oder ob innerparteilich ein Wunsch nach Veränderung bestehe.

"Das Komische an der Geschichte ist, dass weder Heinz-Christian Strache noch ich die Wünsche dieser Personen, die mich nicht gewählt haben, kennen", so Tschürtz: "Und das ist halt das Schwierige an der Situation."

Kritiker sollen Karten auf den Tisch legen

Von seinen Kritikern erwartet der Parteiobmann nun, dass sie ihre Karten auf den Tisch legen. "Ich will wirklich Ehrlichkeit. Das Allerwichtigste in einer Gemeinschaft ist, dass man in einem Vieraugengespräch die Meinung äußert und nicht irgendwo im Verborgenen irgendwelche unnötigen Dinge schmiedet."

Unterschiedliche Szenarien am Dienstag denkbar

Für die Sitzung am Dienstag gibt es unterschiedliche Szenarien: Bleibt Tschürtz, dann kann ihm der Landesparteivorstand per Beschluss das Vertrauen aussprechen. Sollte der FPÖ-Obmann zurücktreten, käme laut Parteistatut der an Lebensjahren älteste Stellvertreter - derzeit Gerhard Kovasits - zum Zug, hieß es am Montag aus der FPÖ. Auch die Bestellung eines geschäftsführenden Parteiobmannes sei möglich.

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