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Rücktritt

Rücktritt von Harald Mahrer: Er geht als Nationalbankpräsident

Nach seinen Turbulenzen setzt WKÖ-Präsident Harald Mahrer jetzt einen ersten Schritt: Er tritt als OeNB-Präsident zurück. Als Präsident der Wirtschaftskammer will er bleiben.

Nach dem Riesenwirbel um das Gehaltsplus in der Wirtschaftskammer Österreich tritt WKÖ-Präsident Harald Mahrer am Montag um 11:07 Uhr vor die Presse, oe24.TV berichtet live.

Bei seinem Statement gibt Mahrer bekannt, dass er sein Amt als OeNB-Präsident zurücklegen wird. Mahrer ist derzeit Präsident des Generalrates der Oesterreichischen Nationalbank, verdient dort 88.000 Euro im Jahr. Zusätzlich zu seinem Gehalt als Wirtschaftskammer-Präsident in Höhe von 15.000 Euro im Monat. Auch als ÖVP-Wirtschaftsbund-Chef casht Mahrer mehr als 6.000 Euro monatlich. Insgesamt kommt er laut eigenen Angaben auf 28.500 Euro brutto im Monat.

"Bleibe WKÖ-Präsident"

Präsident der Wirtschaftskammer will Harald Mahrer bleiben. Beim Krisengipfel am Sonntag habe er das geklärt, sagt er: "Ich habe mich gestern mit den neun Landeskammerpräsidenten getroffen, auf meinen Wunsch. Ich habe dort die Vertrauensfrage gestellt. Die Antwort war eindeutig und positiv, dafür bedanke ich mich." 

Harald Mahrer tritt mit sieben Minuten Verspätung vor die Presse. Es sind sehr viele Journalisten da. "Ich höre und sehe die Kritik und die geht mir auch sehr nahe", sagt Mahrer. 

Mahrer stellt 3-Punkte-Lösung vor

  1. Punkt: Wir werden die Belegschaftsvertretung einladen, die Formel der Gehaltsanpassung weiterzuentwickeln. Mahrer dazu: "Unser Spielfeld ist das unserer Mitglieder."
  2. Punkt: Zusätzlich zur Gebarensprüfung der Wirtschaftskammer durch den Rechnungshof wird auch eine Prüfung des neuen Systems der Funktionärsentschädigung verlangt. Mahrer sagt, dass vor allem die Grüne Wirtschaft auf das neue System gedrängt habe.
  3. Punkt: "Wir tun, was andere Interessensvertretungen nicht tun: Wir werden unsere Strukturen und Leistungen unter externer Begleitung auf den Prüfstand stellen."

"Keine Mogelpackung"

"Ich möchte mich dagegen verwehren, dass von Mogelpackung geschrieben wird", sagt Mahrer bei seinem Statement. "Da ist ein Lapsus passiert, für den ich mich entschuldigt habe." Er habe von einer "durchschnittlichen Erhöhung" gesprochen, als er von einem Plus von 2,1 % statt 4,2 % gesprochen habe. Dabei ging es um die WKÖ-Gehälter, die ab Juli um 4,2% steigen.

"Fehlerkultur ist kein leeres Wort, sondern ein wichtiges unternehmerisches Prinzip", betont Mahrer. Er möchte sich jetzt voll auf die Wirtschaftskammer konzentrieren. Deshalb lege er das OeNB-Mandat zurück, sobald ein Nachfolger gefunden sei.

Gagenplus teils 60%

Für Aufregung sorgten auch die Gagen-Erhöhungen von teils 60% (!) für die Landeskammer-Chefs. Mahrer selbst will weiterhin die Gagen für Wirtschaftsbund und Wirtschaftskammer beziehen, wo er jeweils Präsident ist.

Von Pflichtbeiträgen fließen 15 Millionen an ÖVP-Wirtschafsbund 

15 Millionen Euro fließen aus den Pflichtbeiträgen der Wirtschaftskammermitglieder jährlich an den ÖVP-Wirtschaftsbund. "Da hat sich Harald Mahrer seine Gage mehr oder weniger selber aus der Wirtschaftskammer an den Wirtschaftsbund gezahlt", kommentiert Österreich-Herausgeber Wolfgang Fellner auf oe24.TV.

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