Geheimdienst-Skandal

Russischer Spion Woschschow ist Putin-Vertrauter

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Laut Nachrichtenmagazin "profil" sei der Spion Woschschow hochrangiger Agent mit Naheverhältnis zum russischen Präsidenten-Ehepaar Putin.

Das Nachrichtenmagazin "profil" veröffentlicht in seiner Montag erscheinenden Ausgabe erstmals Details aus den Ermittlungsakten der Behörden zum Spionagefall Wladimir Woschschow. Der frühere Handelsattaché an der russischen Botschaft in Wien, der in den vergangenen Jahren bei der Weltraumbehörde Roskosmos arbeitete, war am 11. Juni 2007 in Salzburg wegen Spionageverdachts festgenommen worden.

Militärgeheimdienst
Offenbar handele es sich bei Woschschow nach Ansicht der Ermittler des Bundesamts für Verfassungsschutz und des Heeres-Abwehramts um einen hochrangigen Agenten, mutmaßlich vom russischen Militärgeheimdienst GRU. Hinweise, Woschschow könnte ein Halbbruder der Gattin des russischen Staatspräsidenten, Ljudmila Putina, sein, konnten die Ermittler laut "profil" in den vergangenen Monaten nicht erhärten. Wie aus Ermittlungsakten hervorgeht, könnte Woschschow zu Putina zumindest engen Kontakt gehabt haben. So soll er sie wiederholt bei Besuchen in Österreich begleitet haben, teils offiziell wie bei der Ski-WM 2001 in St. Anton, teils auch bei diskreten privaten Aufenthalten Putinas in Österreich.

Spionageziel: Eurocopter
Zielobjekt Woschschows war der deutsch-französische Kampfhubschrauber Tiger von Eurocopter. Als Hauptinformant diente der deutsche Staatsbürger Werner G., der bei Eurocopter beschäftigt war. G. war im April 2007 in Deutschland festgenommen worden und gestand in seinen Einvernahmen, Woschschow gegen Bezahlung vertrauliche Informationen der Firma Eurocopter geliefert zu haben. Laut "profil" trafen sich die beiden wiederholt in München, im ehemaligen Jugoslawien oder in Bratislava. In Salzburg waren Woschschow und G. laut Ermittlungsergebnissen schon im Dezember 2005 zusammengekommen. Nach seinem Geständnis erklärte sich G. bereit, mit den Behörden zusammenzuarbeiten, und lockte Woschschow nach Salzburg. Bei seiner Verhaftung am 11. Juni 2007 hatte Woschschow laut "profil" 12.000 Euro bei sich.

Kontakte zu Bundesheer und Rüstungsindustrie
Zudem verfügte Wladimir Woschschow in seiner Zeit als Handelsattaché in Wien über Kontakte zu Vertretern von Bundesheer und Rüstungsindustrie, unter anderem zum früheren Kommandanten der Luftstreitkräfte, Generalmajor Erich Wolf, und zu dem aus dem Eurofighter-U-Ausschuss bekannten EADS-Lobbyisten Erhard Steininger.

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