Zivildienst

Schikane für Verpflegungsgeld

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Ein Fragenkatalog sorgt für Kopfschütteln: Tausenden ehemaligen Zivis flattert dieser Tage ein Formular der Republik ins Haus: Für eine Erhöhung des Pflegegeldes müssen sie penible Fragen beantworten.

Der scheinbar endlose Kampf ehemaliger Zivildiener um ihr Verpflegungsgeld geht in die nächste Runde. Sechs Doppelseiten eines Fragebogens müssen die Betroffenen penibel beantworten. Beizulegen sind Konto-Auszüge, Atteste über Krankenstände und sogar Fotos, um das Fehlen von Kochgelegenheiten zu dokumentieren. Für manche Ex-Zivis nahezu ein Ding der Unmöglichkeit, da bei vielen der Zivildienst Jahre zurückliegt.

Verpflegungsgeld von 5,80 auf 13,60 Euro/Tag
Hintergrund des langen Konflikts um das Essengeld ist ein Urteil des Verfassungsgerichtshofes (VfGH), das ein angemessenes Verpflegungsgeld von 13,60 Euro pro Tag vorsieht. Die meisten Betroffenen sind junge Männer, die zwischen 2001 und 2006 Zivildienst geleistet haben und nun auf ihre Ansprüche pochen. In ihrer damaligen Dienstzeit haben sie durchschnittlich 5,80 Euro pro Tag bekommen.

"Werden schikaniert"
Zivi-Bundessprecher Paul Fiala ist verärgert: „Wir werden schikaniert! Dabei wollen wir nur unser Recht.“ Die Fragen seien so formuliert, dass es wohl oder übel zu Abschlägen kommen muss, erklärt er. Fiala vermutet, "dass es uns wohl besonders schwer gemacht werden soll, zu unserem Recht zu kommen".

Beweisaufforderung soll Hilfstellung sein
Stefan Steiner von der Zivildienst-Agentur sieht die Beweisaufforderung hingegen als Hilfe: " Nur durch genauen Nachweis können Ansprüche festgestellt werden. Auch alle Einrichtungen, die Zivis beschäftigen, müssen da durch". Die Aufforderung, Beweise und Fotos vorzulegen, sei nur "eine Hilfestellung, was als Beweis angeführt werden kann".

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