Soziale Medien als Wahlkampfhilfe. Wer am meisten Geld für Werbung ausgibt, sehen Sie hier:
Wien. „Likes“ kosten Geld. Das wissen die Parteien und dementsprechend pumpen sie in den Monaten vor der Neuwahl eine Menge Geld in Werbung auf Facebook, Instagram, YouTube und Co. Rund 1,4 Millionen Euro waren es insgesamt seit März.
- SPÖ: Ganz vorne dabei ist hier seit einiger Zeit die SPÖ. Denn die Roten setzen in diesem Wahlkampf erstmals voll auf Social-Media-Präsenz. Kostenpunkt: Alleine im Juli gab die SPÖ 75.000 (!) Euro für Facebook-Werbung aus. Seit März waren es stolze 353.000 Euro. Erstmals führt Pamela Rendi-Wagner bei den Interaktionen (Kommentare, Emoji-Reaktionen, geteilte Beiträge) auf Facebook, Twitter, Instagram und YouTube mit 645.651 im Juli und zieht Sebastian Kurz (338.863) davon.
- FPÖ: Rendi-Wagner liegt damit sogar vor dem einstigen „Social-Media-King“ Heinz-Christian Strache. Seine Profile verzeichnen 477.396 Interaktionen im Juli. Seit seinem Abgang muss die FP-Spitze im Netz aber eher um Aufmerksamkeit kämpfen: Herbert Kickl und Norbert Hofer landen im Ranking (s. re. unten) auf den Plätzen 6 und 7. Sie gaben im Juli nur 9.000 Euro aus.
- ÖVP: Besonders tief griffen die Türkisen für Facebook-Werbung seit der Neuwahl-Ankündigung von Sebastian Kurz in die Tasche. Sie warben um rund 90.000 Euro. Seit März waren es 206.000 €.
- Neos: Das entspricht in etwa dem gesamten Budget, das die Neos für den Wahlkampf auf Social Media vorgesehen haben. Spannend: Im Juli gaben die Pinken aber keinen Cent dafür aus.
Ausgaben auf Facebook seit März
So viel gaben die Parteien für Facebook-Werbung seit März aus:
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Interaktionen: Rendi hat Nase vorn
Kommentare, Likes & Co. auf Facebook, Twitter und Instagram im Juli:
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Ärger. Kritik an den hohen Social-Media-Werbeausgaben der Parteien kommt von der österreichischen Digitalwirtschaft: „Die Politik setzt lieber auf Effekthascherei in sozialen Medien, anstatt auf die eigene Medienlandschaft als verlässlichen Partner zu vertrauen und den Digitalstandort zu stärken, der Arbeitsplätze und seriösen Journalismus finanziert. Geht’s noch absurder?“, so Eugen Schmidt von iab austria.