Rechnungshof kritisiert Stundenkürzungen

Schlechtes Zeugnis für Leseförderung

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Dem kaum lesbaren Leseerlass des Ministeriums fehlen Konzept und Struktur.

Wien. Dass ein Viertel der österreichischen Schüler schlecht lesen kann, ist nach diversen PISA-Testungen keine Überraschung. Der Rechnungshof hat jetzt die Gründe dafür gesucht und ist zum Teil auf skurrile Details gestoßen.

  • Weniger Stunden. Aus finanziellen Gründen hatte die damalige ÖVP-Bildungsministerin Elisabeth Gehrer 2003/04 die Schulstunden gekürzt. Dadurch hätten sich die Leseleistungen jedenfalls nicht verbessert, so der Rechnungshof, der empfiehlt, diese Stundenkürzungen jetzt zu evaluieren.
  • Alte Rechtschreibung. In den Schulbibliotheken finden sich zum Teil noch Bücher in alter Rechtschreibung. Überhaupt gibt es etwa in Niederösterreich nur in 46 % der Schulen eine Bibliothek.
  • Unlesbarer Erlass. Sogar den Leseerlass selbst kritisiert der Rechnungshof: Er sei kaum lesbar, es fehle an Struktur und Konzept. Bei der gesamten Leseförderung mangle es an der Bündelung der vielen Maßnahmen.

Das Bildungsministerium kündigt unter anderem an, Best-Practice-Modelle besser nutzbar zu machen.

Ferienstart für 420.000 Schüler in Ostösterreich

Wien. Eine Pause vom Schulalltag bekommen nächste Wochen 420.000 Schüler in Wien und Niederösterreich. Für sie beginnen heute die Semesterferien. Getrübte Freude: Ein Fünftel der höheren Schüler (in Wien rund 120.000) hat ein „Nicht genügend“ in der Schulnachricht erhalten.

(knd)

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