ÖSTERREICH-Interview

Schmied schickt 60.000 Lehrer in Pension

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Ab dem Schuljahr 2010/2011 soll ein neues Dienstrecht gelten.

Bildungsministerin Claudia Schmied (SPÖ) kündigt im Interview mit der Tageszeitung ÖSTERREICH (Mittwoch-Ausgabe) eine Pensionierungswelle bei Lehrern an. "Durch die Biennalsprünge wird das System immer teurer, je älter die Lehrer werden. Das erklärt die steigenden Ausgaben. Mit der Lehrergewerkschaft habe ich schon erste Schritte ausverhandelt - Stichwort Zeitkonto und Altersteilzeit", sagt Schmied gegenüber ÖSTERREICH.

Schmied wolle nun "aktiv werden", um Lehrern die Pension attraktiv zu machen. "Hier muss gehandelt werden. Ab 2012 wird es zu massiven Pensionierungen kommen. Bis 2025 wird dann die Hälfte aller derzeitigen Lehrer in Pension gehen. Das hat natürlich entsprechend positive Beschäftigungseffekte für junge Lehrer", so Schmied.

Gehalt wird teilweise weiterbezahlt
Ab dem Jahr 2012 soll schrittweise innerhalb von 13 Jahren die Hälfte aller Pädagogen, also rund 60.000, in den Ruhestand geschickt werden. Lehrer werden so auch vor dem Erreichen des 60. Lebensjahres in die Pension verabschiedet. Denkbar ist ein Gleitzeit-Modell. Die Pädagogen können frühzeitig gehen, erhalten aber einen Teil des Gehaltes weiter.

Das Bildungsministerium will für Junglehrer ein neues Dienstrecht und eine neue Ausbildung installieren. Das neue Dienstrecht soll ab dem Schuljahr 2010/2011 gültig sein:

- Die Einstiegsgehälter für junge Pädagogen sollen steigen. Die Gehaltskurve wird dafür im Laufe der Dienstzeit flacher.

- Die Lehrverpflichtung soll generell erhöht werden. Aber: "Das Ziel ist es, vom Stunden- und Minutenzählen wegzukommen und auf sogenannte All-In-Verträge umzusteigen", so das Ministerium.

- Die Bezahlung der Lehrer soll verstärkt leistungsorientiert ausfallen. Eine Experten-Gruppe erarbeitet bis Jahresende Vorschläge.

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