Die österreichische Ampelregierung steht klar auf Seite der Ukraine - Außenministerin und Kanzler haben Präsident Selenskyj schon getroffen.
Beate Meinl-Reisinger war gerade mal 10 Tage im Amt, als sie am 14. März nach Kiew reiste, um der von Russland angegriffenen Ukraine ihre Unterstützung zu zeigen. "Seit Tag eins der brutalen russischen Aggression" sei Österreich an der Seite der Ukraine gestanden, so Meinl-Reisinger damals. Diese Unterstützung werde man fortsetzen. Die Außenministerin kündigte weiters an, dass Österreich um zwei Millionen Euro Getreide aus der Ukraine für arme Länder des Nahen Ostens kaufen werde. Meinl folgt damit jener Linie, die ihre NEOS seit Putins brutalen Überfall eingeschlagen hat: Bereits 2022 war sie mit ihrem NEOS-Kollegen Helmut Brandstätter in Kiew gewesen. Die FPÖ, die ja vielfach eine pro-russische Haltung einnimmt, nennt Meinl deswegen "Nato-Beate".
Bundeskanzler Christian Stocker (ÖVP) und der ukrainische Staatschef Wolodymyr Selenskyj bei einem Treffen am Donnerstag, 06. März 2025, im Rahmen eines EU-Sondergipfels in Brüssel.
Doch auch der Kanzler pflegt gute Kontakte zu Selenskyj: Christian Stocker traf den Ukrainer am Rande des großen EU-Sondergipfels. Der österreichische Regierungschef versicherte Selenskyj Österreichs Bemühungen um einen gerechten und nachhaltigen Frieden. Auch habe der Kanzler betont, dass es keine Verhandlungen über die Ukraine ohne die Ukraine und über europäische Sicherheit ohne Europa geben dürfe. Stocker habe auch auf das bisherige große humanitäre Engagement für die Ukraine verwiesen und zugesichert, dass Österreich verlässlich an der Seite der Ukraine und ihrer Menschen stehen werde, hieß es damals.
Insofern wäre ein Besuch Selenskyjs durchaus logisch, gilt es doch für den Ukrainer, die Unterstützung möglichst vieler EU-Staaten zu gewinnen, um die Pro-Putin-EU-Länder Ungarn und die Slowakei weiterhin zu isolieren.