Eltern-Protest

Schule: Lehrer 
wollen 
härter strafen

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Machtlos: Immer mehr Problem-Schüler.

Winkerlstehen, aus der Klasse verbannt werden oder Nachsitzen – Lehrer versuchen heute noch, mit pädagogisch überholten Maßnahmen Schüler zu strafen. Das sind alles derzeit reine „Wild-West-Methoden. Wir haben gar keinen rechtlichen Rahmen, gegen problematische Kinder dürfen wir nichts tun“, sagt Paul Kimberger, Vorsitzender der Pflichtschullehrergewerkschaft (Fraktion Christlicher Gewerkschafter).

Verboten
Wenn ein Kind etwa aus der Klasse geschickt wird, ist das eine Verletzung der Aufsichtspflicht – also streng verboten. „Wir dürfen nichts tun, außer Ermahnen und mit Klassenbuch-Eintrag drohen.“ Lehrer sind machtlos, so Kimberger: „Wir müssen mit einem qualitativen und quantitativen Anstieg von Problemschülern zurechtkommen.“

Schon bald soll es eine Lösung geben – Lehrer wollen legal strafen dürfen. Die Lehrergewerkschaft wird mit Schüler- und Elternvertretern einen verbindlichen Maßnahmenkatalog für die Schulen erarbeiten.

Klimberger erklärt aber, dass damit nicht ein Rückschritt zur „Rohrstaberl­pädagogik“ gemeint ist. Er hat bereits Vorschläge:

  • Verpflichtung zur Wiedergutmachung von Beschädigungen.
  • Mehr Zusatz-Lehrer, Schul-Sozialarbeiter und Schulärzte, die sich um problematische Kinder kümmern können.
  • Eigene „Time-out-Klassen“ für Problem-Fälle.

Noch im März werden Lehrer-, Eltern- und Schülervertreter im Rahmen der Schulpartnerschaft zusammenkommen. Die Vorschläge sollen dann Bildungsministerin Claudia Schmied (SPÖ) übergeben werden.

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