Verkehrskampagne

Sexismusvorwürfe gegen Junge ÖVP

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Die Kampagne für einen 24-Std-Betrieb der Wiener U-Bahn sorgt für Wirbel.

Eine Verkehrskampagne der Jungen ÖVP (JVP) für einen 24-Stunden-Betrieb der Wiener U-Bahn treibt SPÖ und Grüne auf die Barrikaden. Der Grund: Die JVP hat sich als Werbesujet zwei Pappfiguren zimmern lassen, die das Schild "24 h Verkehr am Wochenende" vor die Brust halten. Letztere ist bei der weiblichen Figur hinter dem Schild augenscheinlich entblößt, während ihr männliches Pendant Muskelshirt trägt. Beim dritten Sujet schmachtet sie ihn mit den Worten an: "Wenn wir unseren Verkehr so planen, kommen wir nie in Fahrt..."

Aufregung
JVP-Obmann Sebastian Kurz verstand die Aufregung der Konkurrenzparteien nicht. Man habe schließlich eine männliche und eine weibliche Pappfigur. Dass der Mann ein Oberteil anhabe, sei auf das Fotoshooting zurückzuführen gewesen. Da man das muskulöse Modell in der Oben-Ohne-Variante mit Öl eingerieben habe, sei der Effekt auf dem Foto dann zu extrem gewesen: "Das wurde uns zu arg." So habe man die T-Shirt-Variante genommen.

Grundsätzlich plane man jedenfalls, die beiden Pappkameraden bei den kommende Woche startenden Verteilaktionen aufzustellen. Vom dritten Sujet wird es 500 Miniplakate und 40.000 Flyer geben. Auch soll die Kampagne für die von Kurz gegründete facebook-Gruppe dienen, bei der sich laut Kurz bereits rund 500 Teilnehmer für eine 24-Stunden-U-Bahn eingetragen haben.

Heftige Kritik
Dennoch entfachte die JVP-Werbung ein wahres Feuerwerk an Protestaussendungen. SP-Frauenstadträtin Sandra Frauenberger kritisierte die "sexistische und geschmacklose" Kampagne. Die Sujets würden an schmuddelige Pin-Ups in Kasernenspinden gemahnen.

Wiens SP-Frauensekretärin Nicole Krotsch beschied, dass die Vorgangsweise die frauenfeindliche Haltung der ÖVP zeige. Und auch die Grüne Gemeinderätin Claudia Smolik konstatierte: "Die gestern vorgestellte, besonders plumpe Kampagne zielt nur darauf ab, billige Effekthascherei zu betreiben und ist klar sexistisch."

"Lächerliche" Kritik
Die Wiener VP-Frauensprecherin Barbara Feldmann sprang Kurz hingegen zur Seite und bezeichnete die Kritik als "lächerlich": "Hier sieht man wieder, wohin die SPÖ ihre Energien lenkt." In den Augen der geschäftsführenden Landesleiterin der Wiener VP-Frauen, Theresa Philippi, habe man offensichtlich einen wunden Punkt der SPÖ getroffen und der Landesgeschäftsführer der JVP-Wien, Silvio Frankl, beschied der SPÖ ein schlechtes Gewissen: "Anders lässt sich ihre künstliche Aufregung nicht erklären."

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