Ab 1.1.: Bis 1.500 € für jedes Kind

So holen Sie sich den Familienbonus

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Mit dem Familienbonus wird es ernst: Jetzt schreibt der Minister an alle Familien.

Wien. 950.00 Familien, 1,6 Millionen Kinder: Sie sollen ab 1. Jänner vom Kinderbonus profitieren. Finanzminister Hartwig Löger macht jetzt laut Werbung für das Lieblingsprojekt der Regierung. Er schreibt an eine Million Familien, wie sie den Bonus bekommen können. Pro Kind winken bis zu 1.500 Euro im Jahr bzw. 125 Euro im Monat.

Gleich. Um zum Geld zu kommen, gibt es zwei Möglichkeiten: Entweder die Eltern laden sich das Formular „E30“ auf bmf.gv.at herunter und geben es ausgefüllt beim Arbeitgeber ab. „Alle, die das fertige Formular beim Arbeitgeber abgeben, kommen ab Jahresbeginn unkompliziert in den Genuss der monatlichen Steuerentlastung“, verspricht Löger. Ob der Bonus (125 Euro pro Kind und Monat) schon beim Jänner-Gehalt/-Lohn abgezogen wird, hängt allerdings davon ab, wie rasch das Unternehmen seine Lohnverrechnung umstellen kann. Spätestens bis März oder April sollte es aber so weit sein.

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Die zweite Möglichkeit. Man beantragt den Bonus bei der jährlichen Arbeitnehmerveranlagung Anfang 2020. Dann wird der gesamte Bonus auf einmal ausgezahlt.

Allerdings: Wer weniger als 1.200 Euro verdient, bekommt nur 258 Euro Bonus und das nur für das 1. Kind. Alleinerzieher erhalten indes 250 Euro pro Kind.

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(gü)

"Wollen Kleine entlasten"

oe24.TV: Sie planen eine ­Steuerreform – ein großer ­Bestandteil war der Familienbonus. Wie funktioniert der?

Hartwig Löger: Wir haben das 2018 beschlossen, und alle haben die Chance, den Bonus bereits jetzt beim monatlichen Gehalt über den Arbeitgeber in Anspruch zu nehmen. Wenn man das Formular „E 30“ beim Arbeitgeber abgibt, kann man bereits ab dem Jänner-­Gehalt monatlich den „Familienbonus Plus“ bekommen.

oe24.TV: Wenn ich den Jänner verpasse und im Februar einsteige, kann ich den Jänner über meine Arbeitnehmerveranlagung nachverrechnen?

Löger: Genau, es geht nichts verloren.

oe24.TV: Wie soll die vom Kanzler angekündigte Senkung der Sozialversicherungsbeiträge im Zuge der geplanten Steuerreform 2020 funk­tionieren?

Löger: Unsere Stoßrichtung sind auch die kleinen Einkommen. Und dort, wo die Steuerentlastung kaum etwas bringt, wollen wir durch Senkung der SV-Beiträge ­eine zusätzliche direkte Wirkung erzielen.

oe24.TV: ÖGB-Präsident Katzian befürchtet: Werden die Beiträge gesenkt, müssten Leistungen gekürzt werden.

Löger: Wir schließen das ganz klar aus. Es darf und wird hier nicht zu Leistungseinschränkungen kommen. Ganz im Gegenteil, alle unsere Reformen zielen darauf ab, dass wir die Situation in Österreich verbessern.

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