Nach Shitstorm

So rechtfertigt SPÖ-Gruppe ihr Kitzbühel-Posting

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Täter des Fünffach-Mordes komme aus dem engeren Umfeld der FPÖ, legt die SPÖ Langenzersdorf nach. 

Langenzersdorf/Kitzbühel. Die SPÖ Langenzersdorf (Bezirk Korneuburg) hat nach dem Fünffachmord von Kitzbühel am Sonntag mit einem Facebook-Posting mit Hashtag "#nächsterFPÖAmoklauf" für Aufsehen gesorgt, um dann zurückzurudern. Der Beitrag, wonach der Tatverdächtige "glühender FPÖ'ler" gewesen sei, Worte wie "Nigga" verwendet habe und auf Autobahnen 220 gefahren sei, wurde wieder gelöscht. Mehrere Medien hatten berichtet.

"Offenbar hat unser gestriges Posting zu Missverständnissen geführt", ließ die Ortsgruppe am Montag auf Facebook wissen. "Wir wollen daher klarstellen, dass die Herkunft des Täters ein wichtiges Faktum ist, das bei all der berechtigten Trauer und Empörung über diese sinnlose und grausame Gewalttat nicht aus den Augen verloren werden darf." Am Sonntag hätten sich in rechten Foren "Schuldzuweisungen von rechten Hetzern" überschlagen.
 
"Und nun stellt sich heraus, dass der Täter - erneut - aus dem engeren Umfeld der FPÖ kommt", schrieb die SPÖ Langenzersdorf weiter. "Erst unlängst schoss ein anderer FPÖ-Politiker wild von einem Balkon. Und auch das war kein Einzelfall." Denn bereits davor habe wieder ein anderer FPÖ-Politker auf eine 13-Jährige geschossen.
 

Der Hintergrund des Täters sei eine Tatsache, über die man sich aus Sicht der Ortsgruppe in diesem Zusammenhang ernsthaft den Kopf zerbrechen müsse und die sehr nachdenklich mache. "Wir richten uns gegen Hass und Hetze. Wir entschuldigen uns für allfällige Missverständnisse und drücken wie bereits gestern unser tiefstes Beileid den Hinterbliebenen aus", so die SPÖ Langenzersdorf.
 
Die unfassbare Härte dieser Tat in Kitzbühel "in einer derart widerlichen Art" politisch auszunützen, sei wohl "der absolute Tiefpunkt", den eine demokratisch gewählte Partei in Österreich je erreicht habe, kommentierte FPÖ-Generalsekretär Christian Hafenecker "die unglaubliche Entgleisung der SPÖ Langenzersdorf". SPÖ-Vorsitzende Pamela Rendi-Wagner sei "angehalten, diesem ungustiösen und nicht tolerierbaren Treiben" rasch ein Ende zu bereiten, betonte er am Montag in einer Aussendung. "Ich glaube nicht, dass dies die Richtung ist, die Rendi-Wagner in ihrem Facebook-Video als 'wir müssen die SPÖ radikal neu denken' bezeichnet hatte. Es bedarf nun klarer und eindeutiger Worte der SPÖ-Chefin."

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