Hahn-Dissertation

Spindelegger: Uni-Gutachten entscheidend

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Über Konsequenzen bei einer Plagiatsbestätigung wollte der VP-Chef sich nicht äußern.

Für VP-Chef Michael Spindelegger ist im Zusammenhang mit der Dissertation des ehemaligen Wissenschaftsministers und derzeitigen EU-Kommissars Johannes Hahn (V) das Gutachten der Universität Wien entscheidend. Es gebe derzeit nur ein "sogenanntes Gutachten" , das von einer politischen Partei - den Grünen - in Auftrag gegeben worden sei, die nicht gerade zu Hahns Unterstützern zähle, erklärte Spindelegger am Dienstag vor dem Ministerrat.

Spindelegger: Nicht nur Grüne an Wahrheit interessiert
Das Gutachten der Uni Wien, die die Doktorarbeit genehmigt hat, werde den "Ausschlag geben". Gefragt, ob der Auftraggeber entscheidend für die Qualität sei, meinte Spindelegger, er hoffe doch nicht. Dass es viele verschiedene Gutachten zu einem Thema gebe sei nichts neues. Es dürfe nicht der Eindruck erweckt werden, dass der Wahrheit wirklich auf den Grund gegangen worden sei, nur weil der Grüne Klub ein Gutachten in Auftrag gegeben habe. Es werde auch andere geben.

Die Frage, was passiere, wenn das Gutachten der Uni Wien ebenfalls herauskomme, dass etwas mit Hahns Dissertation nicht stimme, ist für Spindelegger eine "Was-wäre-wenn-Frage". Er beschäftige sich erst mit solchen Fragen, wenn wirkliche Tatsachen am Tisch liegen würden.

Auch Wissenschaftsminister Karlheinz Töchterle (V) ließ über eine Sprecherin auf das Gutachten verweisen, das die Uni Wien bei der Agentur für wissenschaftliche Integrität in Auftrag gegeben habe.

Auch Faymann verweist auf Uni-Gutachten
Auch Bundeskanzler Werner Faymann (S) verweist auf das kommende Gutachten der Universität Wien. Er habe mit Vizekanzler Michael Spindelegger (V) über das Thema gesprochen. Man sei der Meinung, die Prüfung durch den Aussteller des akademischen Grades - die Universität Wien - entscheide darüber, "was von den Vorwürfen zu halten ist", erklärte Faymann am Dienstag im Pressefoyer nach dem Ministerrat auf die Frage, ob Hahn wegen des neuesten Gutachtens im Auftrag der Grünen rücktrittsreif sei.

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