EU-Wahl

SPÖ rief Anhänger zur Stimmabgabe auf

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Wahlkampf-Finale in der Wiener Stadthalle mit Freund und Faymann.

Die SPÖ hat ihre Anhänger am Freitagabend noch einmal zur Stimmabgabe aufgerufen. "Wenn wir wirklich vorne sein wollen, müsst ihr auch zur Wahl gehen", betonte Spitzenkandidat Eugen Freund bei der offiziellen Wahlkampfabschlussveranstaltung in der Wiener Stadthalle.

Auch Bundesgeschäftsführer Norbert Darabos, der bei der Budgetdebatte im Nationalrat weilte, ließ ausrichten: "Es ist wirklich äußerst knapp, am 25. entscheidet jede einzelne Stimme über Sieg oder Niederlage."

Ein Kopf-an-Kopf-Rennen konnte Wiens Bürgermeister Michael Häupl nicht sehen, denn auf der einen Seite gebe es "die Zerstörer", auf der anderen Seite "zwei Politikvorschläge für Europa": Die ÖVP, die alles so beibehalten wolle, wie es ist, und die SPÖ, die sich "nicht mit diesem Niveau von Arbeitslosigkeit" abfinden wolle. "Wir wollen ein Europa, an dem alle partizipieren können", betonte Häupl vor mehreren Hundert Anhängern. Wenn man sich das bewusst mache, "dann kann ein sozialdemokratisch denkender Mensch nicht sagen, da geh ich nicht hin", rief auch er zur Stimmabgabe auf.

Freund habe gezeigt, dass man sozialdemokratische Positionen "äußerst gut vertreten" könne, "auch wenn man kein Parteibuch eingesteckt hat". Beides wäre ihm aber "natürlich lieber". Diese Worte veranlassten Freund, etwas zu machen, "was meine Mitarbeiter am meisten fürchten", nämlich wenn er sich nicht an das Manuskript halte, "weil der Michael einen heiklen Punkt angesprochen hat". Er habe sich immer vorgestellt, einmal die Viktor-Adler-Plakette (die höchste Auszeichnung der SPÖ, Anm.) zu erhalten, wenn er nur rechtzeitig der Partei beigetreten wäre. "Aber wenn ich jetzt 40 Jahre darauf warten muss, weiß ich nicht, ob sich das mit 103 Jahren noch ausgeht." Vielleicht könne ja man die Statuten noch ändern, fügte er scherzend hinzu.

Freund machte das Freihandelsabkommen zwischen der EU und den USA, Steuerflucht und die Jugendarbeitslosigkeit zum Thema und warb für einen Kurswechsel: "Es muss ein Ende finden mit dieser neoliberalen Politik in Europa." Auch er sprach von einem Kopf-an-Kopf-Rennen zwischen SPÖ und ÖVP und rief dazu auf, Bekannte und Verwandte zu motivieren, wählen zu gehen.

Bundeskanzler und SPÖ-Chef Werner Faymann bedankte sich bei Freund, der einen "hervorragenden Wahlkampf" geführt habe. "Rechnen wir ab am Sonntag", rief er, "Wählen wir nicht jene, die wenige Regeln wollen, die alles liberalisieren wollen", sagte er mit Bezug auf die Wirtschaftskrise. Am Schluss gab es Standing Ovations für Freund und die Bundeshymne zum Gruppenfoto. Auch am Samstag will die SPÖ bei einer Kundgebung am Wiener Viktor-Adler-Markt noch um Stimmen werben.
 

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