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Nach 'ZiB 2'-Eklat

Steger legt Wolf "Sabbatical" nahe: So kontert ORF-Star

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Der Streit um das ZiB 2-Interview mit FPÖ-General Vilimsky eskaliert immer weiter. 

In der Auseinandersetzung der FPÖ mit dem ORF hat der von den Freiheitlichen gestellte Vorsitzende des ORF-Stiftungsrates, Norbert Steger, Morderator Armin Wolf indirekt eine Auszeit nahegelegt: Wenn er der "Herr Wolf" wäre, würde "ich ein Sabbatical nehmen, auf Gebührenzahler-Kosten durch die Welt fahren und mich neu erfinden", erklärte Steger gegenüber ÖSTERREICH. Außerdem verfüge der ORF "eh" über "zwei Wolfs", so Steger: "Weil der Herr (Martin, Anm.) Thür ist ja auch schon da."

Armin Wolf konterte den Aussagen des Stiftungsrates auf Twitter. "Der Aufsichtsrat-Chef des ORF legt mir eine „Auszeit“ nahe, „auf Kosten der Gebührenzahler“. Ich bin ganz sicher, er hat dabei ausschließlich die Interessen des ORF und unseres Publikums im Auge", so der ZiB2-Anchor.
 
 
Wenig später legt Wolf dann auch noch einen bizarren Ausschnitt einer Unterhaltung mit Norbert Steger aus dem Vorjahr nach. 

 

Interview mit Norbert Steger: "Sabbatical für ORF-Wolf'"

Auf oe24.TV ortet ORF-Stiftungsrats-Chef Norbert Steger – er wurde von der FPÖ nominiert und ist ehemaliger FPÖ-Vizekanzler – bei Wolf „Eitelkeit“:

Oe24.tv: Wie haben Sie den ZiB 2-Auftritt von Armin Wolf und Harald Vilimsky erlebt?

Norbert Steger: Man muss so etwas gelassener diskutieren. Was ist das große Problem mancher Journalisten? Dass irgendwann die Eitelkeit mit ihnen durchgeht. Dass es plötzlich um Auseinandersetzung geht und nicht um Mehrwert für das Publikum. Armin Wolf nimmt seinen Beruf wirklich ernst, er bereitet sich jedes Mal penibel vor. Er hat nur das Gefühl ver­loren, dass er vielleicht auch einmal unrecht haben könnte.

Oe24.tv: War es zu scharf?

Steger: Für einen Politiker, auch für Generalsekretär ­Vilimsky, ist es das Schönste, wenn er scharf gefragt wird, da kann er ja scharf antworten. Der Herr Vilimsky kann nicht entscheiden, was der Herr Wolf fragt. Aber der Herr Wolf darf auch nicht entscheiden, was der Herr Vilimsky antwortet.

Oe24.tv: Aber Sie haben die Drohung gesehen, dass das für Wolf Folgen haben wird?

Steger: Der Herr Vilimsky könnte ihn ja nicht einmal rausschmeißen, nicht einmal der Herr Generaldirektor könnte ihn rausschmeißen. Nirgends ist man so unbedroht wie im ORF. (…) Ich dreh das jetzt einmal um: Ich wäre der Herr Wolf. Was würde ich tun? Ich würde ein Sabbatical nehmen, auf Gebührenzahler-Kosten durch die Welt fahren und mich neu erfinden. Der ORF hat ja jetzt eh zwei Wolfs. Weil der Herr (Martin) Thür ist ja auch schon da. (…) Fernsehen produziert Stars, die sollen ein kleines bisschen dankbar sein. Denn wenn sie nicht mehr am Schirm sind, sind sie keine Stars mehr. Wenn man im ORF sein darf, als gut bezahlter, de facto pragmatisierter Journalist, dann sollte man ein bisschen dankbar gegenüber den Gebührenzahlern sein und ­alle respektvoll behandeln.

oe24.tv: Da sind wir beim Stichwort Gebühren. Sollen die abgeschafft werden?

Steger: Ich bin primär der Meinung, es soll billiger werden für den Zahlenden.

oe24.TV: Also gibt es beim ORF einiges zu sparen?

Steger: Darf ich noch radikaler sein? Ich bin überzeugt: Wenn der ORF so weitermacht ohne Änderungen, ist er in ein paar Jahren kaputt. Man muss sich ständig erneuern. Zu glauben, weil man ganz Österreich gehört, ist man frei von Marktentwicklungen, das ist der falsche Ansatz. Es gehört jeder Euro dreimal umgedreht.

 

Fischer attackiert Stenzel: "Das darf nicht passieren"

Armin Wolf wie ein Nazi-Richter? Der Vergleich von FPÖ-Stadträtin Stenzel regt auf.

Alt-Bundespräsident Heinz Fischer hat am Freitag die nicht amtsführende Wiener FPÖ-Stadträtin Ursula Stenzel kritisiert. Die Aussage, dass ORF-Moderator Armin Wolf mit einem „solchen Verhörton“ in einem „Volksgerichtshof“ auftreten könnte, „ist auch sehr arg“, so ­Fischer. „Das darf eigentlich nicht passieren. Jeder, der etwas aus der Geschichte gelernt hat, wird das nicht akzeptieren.“

 
 
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