Bienensterben

Steirischer Landtag verbietet Bienen-Gift

Teilen

Verbot der Neonicotinoide allerdings zeitlich beschränkt.

Weiter gehend als bisher im Nationalrat war die Debatte zum Verbot des mutmaßlichen Bienen-Gifts, der Neonicotinoide, im steirischen Landtag: Das Landesparlament beschloss Dienstagabend einstimmig, die Anwendung des unter anderem im Maisanbau verwendeten Beizmittels - fürs erste temporär - zu verbieten.

1.260 Kilo Mais-Beizmittel pro Jahr
Ausgangspunkt war eine dringliches Anfrage der Freiheitlichen, auf die Agrarlandesrat Hans Seitinger (V) u.a. berichtete, dass in der Steiermark im Jahr 1.260 Kilogramm des Mais-Beizmittels - 40 Gramm pro Hektar Mais - eingesetzt werden. "Der erste Tag, an dem es Alternativen zu Pestiziden gibt, ist für mich ein Nationalfeiertag, das können sie mir glauben", sagte Seitinger. Denn Bienen hätten schon deshalb eine übergeordnete Priorität, weil die Steiermark das größte Obstbauland Österreichs sei.

Die Grünen formulierten daraufhin einen Entschließungsantrag, der ein zeitliches Verbot im Rahmen der Kompetenzen zur Kontrolle der Anwendung von Pflanzenschutzmitteln sowie die Aufforderung an die Bundesregierung, Neonicotinoide umgehend zu verbieten, enthielt. Dieser Antrag wurde von allen fünf Landtagsparteien, also abgesehen von den antragsstellenden Grünen auch von SPÖ, ÖVP, FPÖ und KPÖ beschlossen.

Die Bilder zur Bienen-Sitzung

Verbot spätestens Anfang nächstes Jahr in Kraft
Spätestens nächstes Jahr im Frühling soll die problematische Pestizid-Gruppe in der steirischen Landwirtschaft verboten werden. Das Verbot ist aber zeitlich beschränkt, da ein generelles nur der Bund verordnen kann - was vom Landtag auch eingefordert wurde. "Die große Herausforderung liegt darin, den Spagat zu schaffen zwischen der unverzichtbaren Gesundheit der Bienenvölker einerseits sowie der Existenzsicherung der Schweinebauern. Dies wird ohne öffentliche Hilfe nicht möglich sein", meinte Landesrat Seitinger ergänzend.

Die stärksten Bilder des Tages

Fehler im Artikel gefunden? Jetzt melden.