FPÖ-Chef Heinz-Christian Strache erinnert mit Posting an Haider.
In den Morgenstunden des 11. Oktober 2008 verunglückte der Kärntner Landeshauptmann Jörg Haider (BZÖ) tödlich. Um 1.15 Uhr geriet sein VW Phaeton bei Lambichl ins Schleudern.
Auf Facebook postete FPÖ-Chef Heinz-Christian Strache am Samstag ein Foto Haiders mit dem Text "In Erinnerung". Auch das BZÖ gedachte Haider: Obmann Gerald Grosz legte an der Gedenkstelle in Ambichl einen Kranz nieder.
An Haiders Gedenkstelle hatten unbekannte Verschwörungstheoretiker, die an einen Mordanschlag glauben, eine Statue von Justitia aufgestellt. Der zuständige Landesrat Gerhard Köfer (Team Stronach) kündigte daraufhin die Räumung an. Pikant: Er wird von der PR-Agentur von Haiders ehemaligen Intimus Stefan Petzner beraten.
Das waren Haiders letzte Stunden
10.-Oktober-Feier. Es ist der 10. Oktober 2008. Landesfeiertag in Kärnten, an dem der Volksabstimmung von 1920 gedacht wird. Jörg Haider, der Landeshauptmann, legt am Ehrengrab der Abwehrkämpfer am Friedhof Annabichl einen Kranz nieder. Es geht weiter zum Landhaushof, wo Militär und Chöre feiern. Es wird reichlich Schnaps gereicht. Das geht den ganzen Tag so weiter.
Haider fährt – mit Chauffeur – nach Klagenfurt zurück. Dort gibt er zunächst in der Bar des Hotels Moser Verdino ein Interview. Es geht weiter mit einer Lokaleröffnung – der Gastronom des Bem Vindo ist ein Freund Haiders. Ihm gehört auch der Stadtkrämer. Ein aufgekratzter Haider – wenige Tage zuvor hatte er als Spitzenkandidat seines BZÖ einen Erfolg bei der Nationalratswahl gefeiert – fährt weiter nach Velden.
In der Diskothek Le Cabaret trifft er auf seinen damaligen Sprecher Stefan Petzner. Augenzeugen sehen, dass der Ex-FPÖ-Chef Alkohol trinkt.
Zu Hause im Bärental wartet seine Familie – die Frau Claudia, die Töchter Ulrike und Cornelia und die Mutter Dorothea. Sie alle sind da, weil am nächsten Tag der 90er der Mutter gefeiert werden soll. Sie ist aus Bad Goisern angereist – der Geburtsstätte Haiders. Um 23 Uhr verlässt der Landeshauptmann die Disco und fährt alleine zurück nach Klagenfurt und frequentiert das Lokal Stadtkrämer.
Dort trifft er einen jungen Mann – er wird fotografiert. Er bestellt eine Flasche Wodka und trinkt. Kurz nach 1 Uhr steigt er in sein Auto und fährt Richtung Bärental. Es ist nebelig. Er steigt aufs Gas. Mit Tempo 142 – das weiß man heute – überholt er und rast direkt in den Tod. Mit 1,8 Promille im Blut.