Mobbing-Vorwürfe

Strache: "Kurz geht über Leichen"

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Nach dem Mitterlehner-Rücktritt holt Strache gegen den Außenminister zum Rundumschlag aus.

"Es ist genug!" und "Ich bin sicher kein Platzhalter", sagte Reinhold Mitterlehner gestern vor Journalisten und gab dann seinen Rücktritt bekannt. Die monatelangen Streitigkeiten in der Regierung und Attacken von Querulanten innerhalb der eigenen Partei waren zu viel.

Nun warten eigentlich alle darauf, dass der eigentlich einzig logische Nachfolger, Außenminister Sebastian Kurz, die Posten als ÖVP-Chef und Vizekanzler übernimmt. Dieser soll sich aber noch zieren. Ob er den Sprung an die Spitze der Partei wagt oder er anderen Kandidaten, wie Finanzminister Hans Jörg Schelling oder Innenminister Wolfgang Sobotka, den Vortritt lässt, wird sich am Sonntag bei der Bundesparteivorstandssitzung zeigen. Dort wird der neue Obmann der Volkspartei gewählt.

Bis dahin hat FPÖ-Chef Heinz Christian Strache schon einmal die Krallen ausgefahren. Auf Facebook attackiert er Kurz enorm. Er wirft ihm Mobbing vor - und der Außenminister "geht sogar innerparteilich über politische Leichen", schreibt er.

"Kurz hat seit Monaten seine Vasallen vorgeschickt, damit sie ihm den Weg in eine "unbeschwerte" und möglichst "reibungslose" Spitzenkandidatur und ÖVP-Obmannschaft ebnen. Jetzt hat er Mitterlehner, der im Vorjahr einen schweren persönlichen Schicksalsschlag erleiden musste, in den Rücktritt gemobbt...", ist am Donnerstag auf seinem Facebook-Profil zu lesen. Er deute dies als Alarmsignal für seine menschlichen Qualitäten. "Ich kann mir nicht vorstellen, dass die Österreicherinnen und Österreicher solch eine skrupellose und unehrliche Person wollen!", schreibt Strache zum Abschluss seines Wut-Postings gegen den möglichen Mitterlehner-Nachfolger.

Ob auch die FPÖ schon im Wahlkamp-Modus ist? Offiziell sind Neuwahlen noch vom Tisch, aber es scheint, als seien sowohl Regierung als auch Opposition schon mittendrin.

Strache:
© oe24

Quelle: Screenshot/Facebook
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