Heinz-Christian Strache will nun die Regierung vor sich hertreiben.
Heinz-Christian Strache will nun die Regierung vor sich hertreiben. Wie er mit einer Doppelstrategie bei Nationalratswahlen Nummer 2 werden will.
Doppelgleisig
FPÖ-Chef HC Strache will nach seinem blauen Triumph in Wien nun seinen "Siegeszug" im Bund fortsetzen. Und dabei will er beweisen, dass er sogar noch erfolgreicher sein kann als sein übergroßes Vorbild. Dabei will der 41-jährige FPÖ-Chef genau nach einem ausgetüftelten Haider-Drehbuch vorgehen: Immerhin hat er mit FP-General Herbert Kickl Haiders einstigen Rednerschreiber an seiner Seite.
Strache will zunächst die Wiener SPÖ in Bedrängnis bringen:
- Wie er im ÖSTERREICH-Interview sagt, macht er der SPÖ von Michael Häupl "ein Angebot für Rot-Blau". Strache weiß freilich, dass Häupl das ablehnen wird.
- Hierauf folgt dann Phase zwei des Plans: Strache wird sich als "Ausgegrenzter" inszenieren. Und damit seinen Anhängern zu signalisieren versuchen: "Die da oben grenzen auch euch aus."
- Dann wird Strache seinem blauen Intimus Johann Gudenus die Wiener FPÖ übergeben und sich seinem eigentlichen Ziel, der Bundespolitik, widmen. Hier setzt Strache – wie einst Haider – auf eine Doppelstrategie: selbst ernannter "Arbeiterführer" für die angefressenen roten Wähler, "Deregulierer" für die kleinbürgerliche Klientel.
Strache bleibt Obmann
Denn Heinz-Christian Strache geht es bereits jetzt um die Nationalratswahl 2013: Wie Jörg Haider 1999 will Strache dann die FPÖ zur Nummer zwei machen. Und der Nummer drei – SPÖ oder ÖVP – den Kanzler für eine blaue Regierungsbeteiligung zu machen. Unwahrscheinlich? Das sagte man auch, ehe 2000 das Kabinett Schüssel I angelobt wurde …
Nur eines will er dann anders machen: Im Unterschied zu Haider wird er nicht auf die blaue Obmannschaft verzichten. Strache will dann selbst Vizekanzler werden …