In Landes-Unternehmen

Streit um Manager-Gehälter in Tirol

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Manager von Tiwag und Hypo können mehr verdienen als Landeshauptmann.

Die Tiroler Landesregierung hat eine Richtlinie für Managerverträge in landeseigenen und landesnahen Unternehmen und Einrichtungen beschlossen. Dabei sei vorgesehen, dass das maximale Bruttomonatsgehalt von Managern von Unternehmen, die "nicht im direkten Wettbewerb stehen", an jenes des Landeshauptmannes (15.158 Euro, Anm.) anknüpfe. Die Regelung trete bereits mit dem 1. Juli 2012 in Kraft und gelte für alle neu abgeschlossenen Verträge sowie für Verlängerungen bestehender Verträge, erklärte Landeshauptmann Günther Platter (V) am Dienstag bei einer Pressekonferenz.

Tiwag und Hypo im Wettbewerb
Die Führungskräfte von Unternehmen, die im Wettbewerb stehen, werden hingegen laut Platter weiter branchenüblich bezahlt. Zu den sogenannten "marktgängigen" Unternehmen im Landeseigentum zählen etwa der Energieversorger Tiroler Wasserkraft AG (Tiwag) und die Hypo Tirol Bank. "Die branchenübliche Entlohnung bei diesen Unternehmen muss möglich sein. Denn würden wir auch hier als Grenze das Bruttogehalt des Landeshauptmannes einziehen, wäre es sehr schwierig, dafür die besten Leute zu bekommen", meinte Platter.

Staffelung bei kleineren Unternehmen
Bei den "nicht-marktgängigen Unternehmen" gebe es je nach Beschäftigtenzahl und Betriebsleistung eine Staffelung, so der Landeshauptmann. Das Maximalgehalt in sehr großen Unternehmen und Einrichtungen entspreche jenem des Landeshauptmannes, in mittleren liegt das Höchstgehalt mindestens 3.000 Euro, in kleineren mindestens 7.000 Euro unter dem Bruttogehalt des Landeshauptmannes. Zu den Unternehmen und Einrichtungen, die nicht im Wettbewerb stehen, zählen die Tirol Werbung ebenso wie die Standortagentur oder die TILAK und diverse Unternehmen im Kultur- und Sozialbereich.

Kritik der Grünen
Kritik an der beschlossenen Regelung kam unterdessen von den Tiroler Grünen. "Das Gehalt des Landeshauptmannes muss die Obergrenze sein - und zwar für alle Manager in Landesunternehmen. Es ist doch ganz einfach: Der Landeshauptmann ist der Chef der gesamten Landesverwaltung. Wieso sollen Manager kleinerer Unternehmen mehr bekommen?", reagierte Klubobmann, LAbg. Georg Willi mit Unverständnis auf den Regierungsbeschluss.

Dinkhauser: "Maßlos"
Die Liste Fritz-Bürgerforum Tirol bezeichnete den Beschluss in einer Aussendung als eine "schallende Ohrfeige für die Bürger Tirols". Der Gehalt eines Landeshauptmannes habe zu genügen, alles andere sei "maßlos", kritisierte Liste Fritz-Chef, LAbg. Fritz Dinkhauser und fragte: "Wo bitte stehen denn die Tiwag und die Hypo im Wettbewerb?".

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