Politik

Stronach: "Wir gehen nicht in die Regierung"

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"Ich bin bei allen TV-Duellen dabei - auch bei der Elefantenrunde"

Am Montag kehrte Frank Stronach aus Kanada zurück, jetzt steigt er voll in den Wahlkampf ein. Gestern reiste Stronach auf seiner Wahlkampftour nach Kärnten: Am Vormittag schaute der 80-Jährige beim Beachvolleyball-Turnier in Klagenfurt vorbei, am Nachmittag war er mit den Kärntner Spitzenkandidaten am Villacher Kirchtag unterwegs.

Stronach führt Liste an, Nachbaur auf Platz 2
Kommende Woche wird das Team Stronach die Bundesliste fixieren, am 12. August wird sie dann offiziell eingereicht. Auf Platz 1 steht Stronach selbst, dahinter folgt seine engste Vertraute Kathrin Nachbaur.

Im Wahlkampf setzt er auf Arbeitsplätze & Pensionen
In ÖSTERREICH kündigt Stronach seinen Kampagnen-Start für Mitte August an. Rund 2.600 Plakate werden affichiert. Stronach will im Wahlkampf nun einen Schwerpunkt auf die Themen Arbeitsplätze und Pensionen setzen. Diese beiden Themen werden auch plakatiert. „Ein ganz wichtiges Thema für uns wird die stark steigende Arbeitslosigkeit. Wie kann man in Österreich mehr Arbeitsplätze schaffen“, so Stronach.

Der offizielle Stronach-Wahlkampfauftakt ist dann für 23. August geplant – mit einer großen Veranstaltung in Wien.

Am 29. August startet Stronach mit dem Duell gegen BZÖ-Chef Josef Bucher dann die TV-Konfrontationen im ORF. „Ich bin bei allen TV-Duellen dabei – auch bei der Elefantenrunde“, erklärt Stronach in ÖSTERREICH. Und er legt sich fest: „Wir gehen nicht in die Regierung.“

"Mitte August startet Kampagne"

ÖSTERREICH: In acht Wochen ist die Wahl. Wie sind Sie mit dem Wahlkampf des Team Stronach bisher zufrieden?
Stronach: Ich bin sehr zufrieden. Wir sind gut aufgestellt, Mitte August starten wir mit unserer Kampagne, da wird es wieder eine große Plakatoffensive geben.

ÖSTERREICH: Sie haben angekündigt, dass Sie Anfang August die Bundesliste bekannt geben. Wer wird draufstehen?
Stronach: Am 12. August werden wir unsere Bundesliste einreichen, nächste Woche wird sie intern fixiert. Auf Platz 1 werde natürlich ich stehen, Kathrin Nachbaur wird auf Platz 2 der Liste sein und dann wird es noch ein paar interessante Leute geben.

ÖSTERREICH: Wo werden Sie in den kommenden Wochen ihre Schwerpunkte im Wahlkampf setzen?
Stronach: Ein ganz wichtiges Thema für uns wird die stark steigende Arbeitslosigkeit. Wie kann man in Österreich Arbeitsplätze schaffen. Bei der derzeitigen Steuerstruktur ist es ein Anreiz für Firmen, ins Ausland zu gehen. Ich will das Steuergesetz vereinfachen. Die Firmen, die ihren Profit in Österreich investieren, sollen nur 10 % Steuern zahlen. Wir wollen, dass die Firmen die Arbeiter am Profit beteiligen. Wer sein Geld im Ausland investiert, zahlt die volle Steuer.

ÖSTERREICH: Wie sehen Sie die aktuelle Diskussion um das Lehrerdienstrecht?
Stronach: Das Schul- und Bildungsproblem ist ein Problem der Verwaltung. Das Problem ist die Lehrergewerkschaft unter der Führung von Herrn Neugebauer, der alles blockiert. Wir werden hier in Kürze ein Programm dazu vorstellen.

ÖSTERREICH: Werden Sie eigentlich an allen TV-Duellen teilnehmen?
Stronach: Selbstverständlich. Ich bin überall dabei – auch bei der Elefantenrunde.

ÖSTERREICH: Wird es nach der Wahl einen Klubobmann Frank Stronach geben?
Stronach: Ich brauche keinen Titel, ich möchte nur Österreich dienen. Kathrin Nachbaur wird als meine Vertretung eine wichtige Rolle übernehmen, aber auch Robert Lugar macht einen sehr guten Job als Klubobmann.

ÖSTERREICH: In Salzburg ist das Team Stronach in einer Koalition mit den Grünen und der ÖVP. Können Sie sich so eine Koalition auch auf Bundesebene vorstellen?
Stronach: Ich will einmal festhalten: Wir sind nicht links oder rechts, wir sind auch keine Protestpartei. Wenn eine Regierungspartei unsere Prinzipien teilt, dann werden wir auch Gesetzen zustimmen. Wir werden konstruktiv sein, aber wir werden nicht in eine Regierung gehen.

ÖSTERREICH: Sie wollen also nicht in die Regierung?
Stronach: Um Gesetzen zuzustimmen, brauchen wir ja nicht in der Regierung zu sein.

ÖSTERREICH: In Österreich gibt es derzeit eine hitzige Debatte um die Abschiebung der Asylwerber aus dem Servitenkloster. Fanden Sie die Abschiebung richtig?
Stronach: Ich bin gerade erst aus Kanada zurückgekommen und habe die Diskussion nicht im Detail verfolgt. Aber man muss natürlich unterscheiden: Sind das politische Flüchtlinge oder Wirtschaftsflüchtlinge? Es gibt natürlich immer besondere Umstände, wo man ein bisschen Herz zeigen muss.

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