Geld aus Buwog-Deal?

Stürzt Grasser über Konto 15444?

Teilen

Löst ein diese Woche enttarntes Geheimkonto den Krimi um die „Buwog“?

Karl-Heinz Grasser tafelte diese Woche entspannt samt Familie am Wiener Naschmarkt. Grassers Freund und Trauzeuge Walter Meischberger trat fast gleichzeitig lächelnd in einer anderen Causa vor Gericht auf und sagte danach über das neu entdeckte Geheimkonto in Liechtenstein: „Das ist mein Konto, mein Geld, meine Verwendung.“ Und: „Grasser hat damit nichts zu tun.“

Anwalt sagt: „Grasser kennt das Konto gar nicht“
Das sehen Ermittler anders. Seit dieser Woche hat die „Grasser-Affäre“ jedenfalls endgültig das Zeug zum Krimi. Nach Konto-Öffnungen und Hausdurchsuchungen in Liechtenstein macht nun ein Bankkonto die Story zum Thriller: Nummer 15444. Was Grasser, Meischberger und Grasser-Schwiegermutter Giori (siehe rechts) – für alle Beteiligten gilt die Unschuldsvermutung – mit dem Konto in Liechtenstein zu tun haben, könnte der Schlüssel zur Lösung des Falles sein.

Die Fakten:

  • Drei Konten sind im Fall Buwog – bei dem Verkauf von Bundeswohnungen kassierten Grassers Freunde rund zehn Millionen Euro – relevant: „Natalie“ von Walter Meischberger, „Karin“, das zu Ernst Plech gehört, und eben „15444“.
  • Wie Format berichtete, hat das Konto 15444 bei der Hypo Investmentbank (HIB) in Vaduz tatsächlich Meischberger 2001 eröffnet. Auf dem Konto sollen große Teile der 9,6 Millionen Euro Provision aus dem Buwog-Deal gelandet sein. Das gehe aus Rechtshilfeersuchen an das Fürstentum hervor.
  • Erstmals glauben die Ermittler nun aber an eine heiße KHG-Spur: „Grasser könnte aus dem Verkauf der Bundeswohnbaugesellschaften Zahlungen erhalten haben“, heißt es im Polizeibericht, den Format zitiert. Grasser-Anwalt Manfred Ainedter dementierte: „Mein Mandant hat mit dem Konto 15444 nichts zu tun.“

Eine Argumentation, die von Ermittlern angezweifelt wird. Denn: „Von den Geldern am Konto 15444 wurden diverse Aktien angekauft von Unternehmen, zu welchen Grasser ein Nahverhältnis aufwies“, heißt es im Akt, in dem auch die Buwog-Geldflüsse detailliert aufgelistet sind.

  • Die Buwog-Provision um 9,6 Millionen Euro wurde ab August 2005 in fünf Tranchen an eine Firma des Lobbyisten und Grasser-Intimus Peter Hochegger nach Zypern überwiesen.
  • Hochegger behielt 2,2 Mio. Euro, der Rest ging (über Umwege) auf drei Konten bei der Hypo Investment Bank Liechtenstein, …
  • ... von diesem Konto flossen Zahlungen auf Konten der Mandarin Group bei der Raiffeisen Liechtenstein und der Ferint AG bei der Meinl Bank. Sowohl mit Ferint als auch mit Mandarin hat Grasser Treuhandverträge. Und: Die beiden Briefkastenfirmen kommen immer wieder bei Grasser-Investments vor…
Fehler im Artikel gefunden? Jetzt melden.