Die Inflation hat in den letzten Monaten wieder zugelegt - oe24 hat recherchiert, wie stark vierköpfige Familien und Alleinerzieherinnen betroffen sind. Die Summen lassen einen nur noch staunen.
Da wird Ihnen vor Entsetzen der Mund offen stehen. oe24 bat die AK um Berechnung, wie viel die Inflation der letzten Jahre die Börseln der Österreicherinnen und Österreicher belastete. Der Angriff Russlands auf die Ukraine, steigende Wohn- und Energiekosten sowie die Unfähigkeit vor allem der alten Regierung, Preise sowie Mieten zu regeln, kosten uns enorme Summen - aber lesen Sie selbst:
AK-Experte Daniel Witzani-Haim hat die tatsächliche Teuerung aus den sogenannten "Referenzbudgets" der Schuldnerberatungen herausgerechnet. Dort weiß man genau, wie viel eine vierköpfige Familie bzw. Alleinerzieherinnen brauchen, um ein "bescheidenes, aber angemessenes" Leben zu führen, darin enthalten sind alle Kosten, von Lebensmittel über Wohnkosten bis zur Mobilität usw. Aus diesen Budgets hat der Experte die tatsächliche Teuerung seit dem Start der Inflationskrise berechnet - das war 2022, die aktuellen Kosten werden also mit denen des Jahres 2021 verglichen.
+ Eine vierköpfige Familie mit zwei Elternteilen und zwei Kindern (7+14 Jahre) brauchte 2021 noch 3.756 Euro im Monat, heuer sind es bereits 4.577 Euro, also ein unglaublicher Zuwachs. Das sind 821 Euro mehr - oder eben ein Plus von 22%. Hochgerechnet auf ein ganzes Jahr bedeutet das Kosten von knapp 10.000 Euro, konkret sind es 9.864 Euro. Angeschaut hat sich Witzani-Haim auch den Preissprung des letzten Jahres auf heuer, der im Fall unserer Familie immerhin 144 Euro im Monat beträgt - innerhalb eines Jahres sind also die Gesamtkosten in 12 Monaten um 1.728 Euro gestiegen.
+ Alleinerzieherinnen - also Familien mit einem Elternteil und einem Kind (7 Jahre) - brauchten zum Leben 2021 noch 2.268 Euro. 2025 beläuft sich das Referenzbudget auf 2.771. Das ist eine Steigerung von über 500 Euro oder um 22% - übers Jahr gerechnet also 6.000 Euro. Auch bei Alleinerzieherinnen beträgt der Sprung seit dem letzten Jahr 3% - also übers Jahr 1.056 Euro.
Die AK nennt auch die Hauptkostentreiber: Wohnen und Energie seien seit August 2021 um 35 % teurer geworden. Nahrungsmittel und alkoholfreie Getränke um 32 %.
Billig-Lebensmittel stiegen am stärksten
Die Kleinen treffe es zudem am schlimmsten: Die billigsten Lebensmittel, auf die ärmere Haushalte ja angewiesen sind, seien laut AK Preismonitor seit 2021 um gleich 58% teurer geworden.