Innsbruck

Trauerfeierlichkeiten für Hilde Zach

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Zahlreiche ranghohe Politiker erwiesen der Altbürgermeisterin die letzte Ehre.

Bei winterlichen Temperaturen und wolkenverhangenem Himmel ist am Freitag Innsbrucks Altbürgermeisterin Hilde Zach zu Grabe getragen worden. Das Requiem fand im bis auf den letzten Platz gefüllten Dom zu St. Jakob in Innsbruck statt. Zahlreiche ranghohe Politiker erwiesen ihr die letzte Ehre, darunter Vizekanzler Josef Pröll (ÖVP), Landehauptmann Günther Platter (ÖVP) und Südtirols Landeshauptmann Luis Durnwalder (ÖVP).

Reden von Bischof Scheurer und Kammersängerin Fassbaender
Der Sarg der Verstorbenen war gänzlich mit weißen Rosen bedeckt, davor befand sich ein Herz aus roten Rosen von Zachs langjährigem Lebensgefährten. Musikalisch untermalt wurden die Trauerfeierlichkeiten unter anderem von Joseph Haydns Paukenmesse. Auf Reden wurde mit Ausnahme der Predigt von Innsbrucks Bischof Manfred Scheuer und einer Rede von Kammersängerin Brigitte Fassbaender, einer engen Freundin der Familie, verzichtet.

"Frau voller Lebensfreude"
Er habe Hilde Zach als eine Frau voller Lebensfreude, Energie und Herzlichkeit erlebt, sagte Scheuer, obwohl ihr das Leben viele Herausforderungen aufgetragen habe. "Sie hätte viel Grund zu klagen gehabt, aber sie war alles andere als wehleidig", meinte er. Auch die schwere Krankheit sei Herausforderung und Inspiration zugleich für sie gewesen. Der Bischof sorgte trotz des traurigen Anlasses mit seinen Worten auch immer wieder für verhaltene Heiterkeit, immer dann, wenn er mit Zach gemeinsam Erlebtes wiedergab. Zach habe sich trotz Widerständen sehr für den Bau der Hungerburg eingesetzt. Als diese dann fertig war, habe sie sich sichtlich gefreut und ihn aus dieser Freude heraus bei der offiziellen Eröffnung zum Tanzen aufgefordert. "Ich war berufsbedingt etwas aus der Übung, aber sie war der Chef und so ist es ein durchaus eleganter Walzer geworden", erzählte er.

Fassbaender: "Stadt muss nun ohne Hilde auskommen"
"Nun muss die Stadt lernen, ohne Hilde Zach auszukommen", sagte Fassbaender. Bei all der Disziplin, mit der sie ihr Leben verwaltet habe, sei dennoch immer Zeit für die Familie geblieben. "Sie war wie ein Hirtenhund, der seine Herde umkreist", zitierte sie Zachs Lebensgefährten. Sie sei ein Mensch gewesen, der zu tiefer Liebe fähig gewesen sei. Innsbruck sei geprägt von Zachs "großartiger", "unbestechlicher" und "integrer" Persönlichkeit. "Es ist ein Trost zu wissen, dass sie nicht gelitten hat." Sie habe alles so hinterlassen können, wie sie es gewollt habe.

Gegen 15.00 Uhr setzte sich der Trauerzug Richtung Westfriedhof in Bewegung. Der rosengeschmückte Sarg wurde von einer von zwei Pferden gezogenen schwarzen Kutsche zum Friedhof gebracht. Direkt hinter dem Sarg gingen Zachs Lebensgefährte und ihre Angehörigen, in einigem Abstand folgten die Ehrengäste. Zahlreiche Trauernde säumten den Weg von der Altstadt über die Maria-Theresien-Straße Richtung Friedhof.

Zach war vergangenes Wochenende 68-jährig einem Krebsleiden erlegen.

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