Tirol-Wahl

Trotz Wahl-Schlappe: Platter zieht "zufrieden Bilanz"

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Tirols LH und ÖVP-Landesparteichef Günther Platter hat für seine Partei "zufrieden Bilanz" über die Gemeinderats- und Bürgermeisterdirektwahlen gezogen.

"Die ÖVP ist die Bürgermeisterpartei geblieben", sagte Platter . Dass in einigen Bezirkshauptstädten die schwarzen Kandidaten in die Stichwahl müssen, sei zu erwarten gewesen und wegen der Vielzahl der Gegenkandidaten nicht außergewöhnlich.

"Darüber hinaus können wir beachtliche Erfolge verbuchen, wie etwa in Wörgl oder Schönwies", so Platter. Es habe sich herausgestellt, dass es keinen generellen Trend bei den Gemeinderatswahlen gegeben habe und es sich eben doch um Persönlichkeitswahlen handle. Auch die Bäume der MFG seien nicht in den Himmel gewachsen, die Liste habe "nicht alles über den Haufen geworfen" wie befürchtet.

Zams sei "schmerzhaft"

Dass seine Heimatgemeinde Zams "verloren" gegangen sei, sei zwar schmerzhaft, aber Zams sei seit seinem Abgang als Bürgermeister immer ein "hart umkämpfter Boden" gewesen. Der nunmehr abgewählte Bürgermeister Dominik Traxl, der erst kurz im Amt war, sei ein "großes Talent", von dem man noch viel hören werde. Große Rückschlüsse auf die Landtagswahl im kommenden Jahr wollte Platter nicht ziehen, aber die Kommunalwahlen seien jedenfalls ein"wichtiges Fundament".

Tirols SPÖ-Chef Georg Dornauer sprach gegenüber der APA von einem "Freudentag" für die Tiroler SPÖ. Vor allem mit dem Sieg in Zams habe man "mitten ins schwarze Herz" getroffen. Bei der Niederlage in Wörgl hätten "heiße politische Themen" vor Ort eine Rolle gespielt, in Kirchberg zeigte er sich optimistisch, dass Bürgermeister Helmut Berger die Stichwahl gewinnen wird. Man habe jedenfalls auf "vielen politischen Ebenen" reüssiert, wenn er nur an die Erfolge in Lienz und Schwaz denke.

FPÖ mit einigen Dämüfern

FPÖ-Obmann Markus Abwerzger nannte das Ergebnis seiner Partei "durchwachsen". Man werde zwar die angestrebten 100 Gemeinderäte wahrscheinlich erreichen, müsse aber auch Dämpfer wie in Kufstein oder Mils bei Hall hinnehmen. Zudem spielt der FPÖ-Obmann auf die Konkurrenz durch die MFG an: "Überall dort, wo die MFG kandidiert hat, haben wir verloren, daher müssen wir nun Ursachenforschung betreiben, denn dieser Zustand ist unbefriedigend, wenn eine Partei, die nicht im Parlament vertreten ist, und von der man außer Kritik an den Coronamaßnahmen, nicht weiß wofür sie steht, plötzlich auf kommunaler Ebene reüssiert".

Über ein "sensationelles Ergebnis", freute sich Grünen-Landessprecher Christian Altenweisl: "Wir haben uns 80+Gemeinderäte zum Ziel gesetzt, damit es uns anspornt. Dass wir das trotz der starken Konkurrenz schaffen, macht uns alle stolz. Wir haben in fast allen Gemeinden zugelegt, teilweise sogar eine Verdoppelung der Mandate. Highlight ist zweifelsohne Fieberbrunn, wo wir aus dem Stand zur stimmenstärksten Partei wurden".

NEOS-Klubobmann Dominik Oberhofer sah ein "sehr positives Ergebnis" mit ein paar pinken Leuchttürmen landesweit, vor allem mit dem Erreichen der Stichwahl in Kufstein und dem Ergebnis in Telfs. Den Verlust des Bürgermeisters in Mils bei Imst trübte natürlich die Freude: "Am Ende haben fünf Stimmen den Ausschlag gegeben. Aber das ist Demokratie und zeigt deutlich, dass wirklich jede Stimme zählt. Das ist natürlich schade, vor allem weil Markus Moser ein echter Vorzeigebürgermeister war".

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