Flüchtlings-Krise

»Türkei soll Flüchtlinge stoppen«

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Kurz kündigt bei seinem Besuch eine Kooperation mit der türkischen Polizei an.

ÖSTERREICH: Was haben Sie mit Ihrem türkischen Amtskollegen besprochen?

Sebastian Kurz: Die Türkei ist nicht nur ein wichtiger Player in der Region, sondern auch Startpunkt der Westbalkanroute. Die Flüchtlinge, die zu uns kommen, starten in der Türkei. Die Türkei hat es in der Hand, ob wenige Flüchtlinge, Tausende oder Zehntausende weiterziehen.

ÖSTERREICH: Sie wollen, dass möglichst viele Flüchtlinge in der Türkei bleiben. Wie kann das gelingen?

Kurz: Es wird Unterstützung seitens der EU geben, um die Flüchtlinge bestmöglich in der Region zu versorgen. Aber es braucht auch eine Unterstützung der Türkei im Kampf gegen die Schlepper und eine Zusammenarbeit, um Grenzsicherheit herzustellen.

ÖSTERREICH: Wie sieht die EU-Unterstützung für die Flüchtlinge aus?

Kurz: Die Türkei hat derzeit über zwei Millionen Flüchtlinge im Land. Je besser die Versorgung ist, desto geringer ist der Druck, weiterzuziehen. Es wird rund eine Milliarde an EU-Geldern für die Türkei geben.

ÖSTERREICH: Was passiert im Kampf gegen Schlepper?

Kurz: Da geht es um eine Kooperation der Polizei. Es geht darum, zusammenzuarbeiten, was Informationsaustausch, Kampf gegen den Terrorismus und den Kampf gegen die Schlepper betrifft.

ÖSTERREICH: Muss die Türkei nicht auch die Standards für die Flüchtlinge erhöhen?

Kurz: Viele gehen wegen Perspektivenlosigkeit, viele ziehen nur durch. Je besser die Versorgung, umso eher bleiben sie.

ÖSTERREICH: Auch wir lassen Flüchtlinge nach Deutschland durchziehen. Ist das nicht doppelbödig?

Kurz: Weiterwinken funktioniert nicht, gleich wo. Es kann nicht sein, dass sich der Flüchtling das für ihn attraktivste Land aussucht. Es geht um Sicherheit.

 

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