Neue Strategie

Türkis-Grün will Differenzen in den Griff bekommen

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Die Grünen wollen an Selbstvertrauen zulegen und sich bewusster von VP abgrenzen.

Bislang war es vor allem die ÖVP, die sich in Permanenz von den Grünen abgrenzte. Im Hintergrund immer wieder mit der Erklärung, dass die Türkisen eben verhindern müssten, dass sie ihre von der FPÖ neu gewonnenen Wähler nicht verlieren dürften.

Also ließen die Grünen von Kopftuchverbot bis Sicherungshaft so einiges mehr zu, als den grünen Gemütern behagte.

Dass die ÖVP dann aber mit dem Nein zur EU-Rettungsmission Sophia und dem jüngsten Streit in und um die Justiz weitermachte, dürfte jetzt auch bei den Grünen ein Umdenken auslösen.

Fortan - so berichten es Grüne - wollen auch die Mitstreiter von Werner Kogler das Tempo und die Abgrenzung zur ÖVP ihrerseits erhöhen. Dabei soll aber "nicht in alte rot-schwarze Muster zurückgefallen werden", sondern "einfach inhaltlich klargemacht werden, wofür wir stehen und wofür eben nicht", so ein Grüner.

Grüne wollen vor allem Medienfreiheit betonen

Themen. Eine ganz starke Abgrenzung - wie wurde bereits in Sachen ORF begonnen - soll offenbar bezüglich "Medienfreiheit" passieren.

Da wollen sich die Grünen als "Mitstreiter eines kritischen und unabhängigen Journalismus präsentieren", erklärt zumindest ein Grüner. Und versteht das wohl als Seitenhieb auf die ÖVP.

Die Türkisen wiederum dürften damit kein gröberes Problem haben, solange sie ihre Themen weiter forcieren können.

Beide Parteien haben schließlich auch bereits die Wien-Wahl 2020 im Hinterkopf. In den kommenden Monaten werden die Grünen denn auch stärker sozialpolitische Schwerpunkte setzen. Und sich natürlich als "linksliberale Kraft" darstellen. Ob diese Gratwanderung zwischen rechts der Mitte und links der Mitte gut gehen kann, wird sich freilich erst weisen. Zumindest in den türkis-grünen Koalitionszirkeln scheint man auffallend stark davon auszugehen, dass diese Taktik klappen könnte.

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