Die SPÖ-kritische Plattform "Wir sind SPÖ" kann sich jetzt über mehr als 1.000 Unterstützer freuen.
Exakt 1.021 Personen haben sich bis Freitag Abend der Initiative angeschlossen, deren Ziel es ist sich zu vernetzen, "damit unsere Parteispitze gegenüber der ÖVP nicht ständig umfällt". Prominentester Proponenten sind der frühere Chef der Privatangestellten-Gewerkschaft Hans Sallmutter, der Vorsitzende der roten Homosexuellen-Initiative, Günther Tolar sowie Jungsozialisten-Chef Thorsten Engelage.
Zahlreiche Forderungen noch offen
Beklagt wird unter anderem,
dass es in den Verhandlungen mit der ÖVP verabsäumt worden sei, die
abschlagsfreie Pension nach 45 Arbeitsjahren durchzusetzen, die
Studiengebühren abzuschaffen und den Eurofighter abzubestellen. Auch gebe es
weiter keine eingetragene Partnerschaft für Lesben und Schwule. Auf der
anderen Seite habe die ÖVP etwa eine Ausweitung der Ladenöffnungszeiten und
eine Aufweichung des Lehrlingsschutzes durchgebracht.
Die Initiative will nun "Menschen zusammenbringen, die genug haben davon, dass wir im Wahlkampf rennen, damit am Ende die ÖVP regiert und machen kann, was sie will".
Gusenbauer bleibt entspannt
SPÖ-Chef Alfred Gusenbauer reagiert
in der "Presse" (Samstag-Ausgabe) entspannt. Auf die Namensähnlichkeit mit
der fast legendären Initiative "Wir sind Kirche" angesprochen meint der
Bundeskanzler: "Bei aller Wertschätzung jener, die sich da engagieren: Bei
der Kirche haben 500.000 unterschrieben - und wie viel Unterschriften hat
die SP-Plattform?" Grundsätzlich sei er aber bereit, mit jedem Kritiker zu
diskutieren, um auf die Kurskorrekturen hinzuweisen.