Tiroler ÖVP-Landesparteivorstand hat am Montag Wirtschaftslandesrat Anton Mattle einstimmig als Landeshauptmann-Kandidat für die kommende Landtagswahl nominiert.
Zudem entschied die ÖVP ebenfalls einhellig, dass früher und nicht wie vorgesehen erst im Frühjahr 2023, gewählt werden soll. LH Günther Platter hatte angekündigt, nach 14 Jahren nicht mehr antreten zu wollen. Bei einer Pressekonferenz sagte er zu seinem Schlussstrich: "Es ist einmal genug".
Nach Gesprächen mit Familie, Freunden und Weggefährten sei er zum Entschluss gekommen, "dass jetzt der richtige Zeitpunkt ist, die richtigen Weichen zu stellen". Bis zur Landtagswahl will Platter aber im Amt blieben. Der nächste Landeshauptmann sollte "mindestens fünf Jahre im Amt bleiben. Das ist sich bei mir nicht ausgegangen", führte er die Gründe für sein überraschendes Ausscheiden an, nachdem er noch im Vorjahr seine Kandidatur bekräftigt hatte.
Platter: "Morddrohungen gegen über meinem persönlichen Umfeld"
Vor allem nach der Landeshauptleute-Konferenz am Achensee, bei der die Impfpflicht und ein weiterer Lockdown beschlossen worden war, sei er mit "Drohungen, sogar mit Morddrohungen gegenüber meinem persönlichen Umfeld" konfrontiert gewesen. Es habe sogar einen Autokorso von Innsbruck nach Zams - Platters Heimatgemeinde - gegeben. "Die Polizei hat alles abgeriegelt", aber dies sei für die Familie belastend gewesen, berichtete Platter. "Mit 68 Jahren tut man sich das nicht mehr an", verdeutlichte Platter seine Entscheidung.
Vorgezogene Neuwahlen
Wann eine Neuwahl stattfinden soll, ließen sowohl Platter als auch sein Nachfolger offen. Mattle wolle "vorschlagen, dass wir über vorgezogene Neuwahlen nachdenken sollen", immerhin müsse man weiterarbeiten.