Corona-Lockdowns und Justizstreit – Türkis-Grün fällt in Umfrage.
Wien. Knalleffekt in der brandaktuellen ÖSTERREICH-Umfrage (Research Affairs, 1.000 Interviews vom 23.–25. 2., maximale Schwankungsbreite: 3,2 %): Schon 39 % der sonst eher wahlmüden Österreicher treten inzwischen für Neuwahlen ein. Bei SPÖ- und FPÖ-Wählern gibt es sogar schon eine Mehrheit, die sich für Neuwahlen ausspricht.
Sonntagsfrage. Zwar käme die ÖVP mit 37 % knapp ans Wahlergebnis von 2019 heran und damit auf Platz 1 (sie bleibt damit gegenüber der Vorwoche stabil). Aber: Die Grünen liegen nur noch bei 9 Prozent (können gegenüber letzter Woche allerdings auch wieder leicht zulegen).
Sonntagsfrage: Wen würden Sie wählen?
Wären heute Neuwahlen – ÖVP und Grüne kämen zusammen auf nur noch 45 %. Das reicht nicht für eine Mehrheit im Nationalrat. Zu sehr sind die beiden Partner zerstritten – über Corona, aber auch über die Justiz. Stichwort: Ermittlungen gegen Finanzminister Gernot Blümel (siehe Polit-Barometer unten).
Sind Sie für Neuwahlen?
Dafür erlebt die im Jahr 2019 in Ibiza zerlegte FPÖ mit 17 % ein Mini-Comeback. Und die SPÖ von Pamela Rendi-Wagner hat sich stabil bei 24 % eingerichtet – das liegt über dem Wahlergebnis.
(Un-)Zufriedenheit. Gleichzeitig sinkt die Zufriedenheit mit der Regierung: Nur noch 41 % sind zufrieden mit der Arbeit von Türkis-Grün – gar nur 38 % mit dem Corona-Management der Regierung. Vorbei die Zeiten, als 70 % mit der Koalition zufrieden waren.
Zufriedenheit mit der Regierung
Zufriedenheit mit dem Corona-Management
Gegen Lockdown. Zudem sind die Österreicher lockdownmüde: 55 % würden bei einer Volksabstimmung für die Aufhebung der Corona-Sperren stimmen.
Türkis-Rot. Kein Wunder: Eine türkis-rote – also „Große“ – Koalition aus ÖVP und SPÖ wäre inzwischen fast schon genauso beliebt wie die amtierende Variante aus ÖVP und Grünen. 36 % sind für Türkis-Grün, 35 % bereits für eine Große Koalition.
Polit-Barometer