Die Österreicher sehen die Hauptschuld am Impfchaos eher nicht in der Regierung.
Wien. Es sind die zwei „B“ – Brüssel und Beamte –, die die Bevölkerung für das Impfchaos verantwortlich macht. Für ÖSTERREICH klopfte Research Affairs die Meinungen in Sachen Impfungen ab (1.000 Interviews vom 15. bis 17. 3., maximale Schwankungsbreite 3,2 %). Das Ergebnis:
Wer ist schuld am Impfchaos?
Wer ist schuld? Gleich 41 % sagen: die EU, weil hier zu wenig Impfstoffe bestellt wurden. 23 % sehen die Schuld bei den Beamten des Gesundheitsressorts. Impfbeauftragter Clemens Martin Auer wurde ja bereits entmachtet. Spannend: Nur 18 % halten den verantwortlichen Minister Rudolf Anschober für verantwortlich – ebenfalls 18 % sagen das über den Regierungschef, also über Sebastian Kurz.
59 Prozent finden die Thematisierung von Kurz richtig
55 Prozent finden, dass sich Kurz stark für eine gerechte Verteilung einsetzt
Rolle des Kanzlers? Kurz ist wegen seines Impfvorstoßes gescholten worden – die Bevölkerung sieht das anders: 59 % sagen, es sei richtig von Kurz gewesen, die Sache zu thematisieren, 55 % haben den Eindruck, Kurz setze sich stark für eine gerechte Verteilung der Vakzine in der EU ein.
Wie zufrieden sind Sie mit dem Covid-Plan?
Unzufrieden? Trotzdem: An der Unzufriedenheit der Bevölkerung über die Corona-Maßnahmen ändert das wenig: Aktuell sind nur 39 % mit der Regierungspolitik beim Covid-Thema zufrieden, 61 % unzufrieden.
Barometer: VdB, Kurz wieder im Plus
Politbarometer. Starker Zuwachs für Bundespräsident Alexander Van der Bellen und Erholung für Bundeskanzler Sebastian Kurz. Das sind die wichtigsten Ergebnisse des aktuellen Poitbarometers. In der Frage „Wer ist zuletzt positiv/negativ aufgefallen?“ (Saldo ist das Ergebnis) legt der Bundespräsident nach seiner Ansprache fünf Prozentpunkte zu.
Unangefochten auf Platz eins Kanzler Kurz, der nach einer Schwächephase in den vergangenen Wochen wieder zulegen kann. Gesundheitsminister Rudi Anschober, noch vor wenigen Monaten auf Platz zwei, rutscht weiter tief ins Minus. Leichter Zugewinn für SPÖ-Chefin Pamela Rendi-Wagner.