Noch kann SPÖ nicht von der VP-Krise profitieren. Dafür rückt FPÖ näher an Platz 1.
Wien. Es könnten Festspiele für die Opposition sein, die türkis-grüne Koaliton wankt ja nicht erst seit dem Geständnis von Ex-ÖBAG-Chef Schmid, auch in Sachen Teuerung und Corona-Pandemie kracht es. Nur: Die größte Oppositionspartei, die SPÖ, hat umfragemäßig auch schon bessere Zeiten gesehen, wie die brandaktuelle Welle der Lazarsfeld Gesellschaft für ÖSTERREICH zeigt (2.000 Online-Interviews vom 7.–17. 10., max. Schwankung 2,2 %).
Eines vorweg: Das Schmid-Geständnis ist im Erhebungszeitraum nur zum Teil berücksichtigt. Doch zurück zur Partei von Pamela Rendi-Wagner: Die SPÖ kommt aktuell auf 27 %, ein Prozentpunkt weniger als vor einer Woche – und weit weg von jenen 31 %, die die Sozialdemokraten noch Anfang August hatten. Doch der Dämpfer bei der Tirol-Wahl wirkt immer noch nach.
Dafür hat sich die FPÖ von Herbert Kickl nicht nur stabil vor der ÖVP etabliert, die Blauen arbeiten sich nicht zuletzt durch die Schwäche der SPÖ sukzessive in Richtung Platz 1 vor. Aktuell kommt die FPÖ auf 25 %, ist also nur noch 2 Punkte von den Roten entfernt – also bereits innerhalb der Schwankungsbreite.
Und die ÖVP? Die Schmid-Aussagen sind nur zu einem kleinen Teil im Erhebungszeitraum abgebildet – gut möglich, dass der ÖVP-Absturz noch kommt. Aktuell hält sich die ÖVP bei 22 % – das bedeutet Platz 3 hinter der FPÖ.
Apropos Kanzler: In der Kanzlerfrage gibt es weiterhin eine Patt-Situation zwischen Amtsinhaber Karl Nehammer und Rendi-Wagner – auf einem niedrigen Level von 17 %. Und auch hier ist Kickl nicht weit, er hat 14 %.