Unter Parteichefin Rendi-Wagner kann die SPÖ die Konkurrenz weiter abhängen.
Umfrage. Die Roten bauen ihre Führung weiter aus. Das zeigt die aktuelle Umfrage der Lazarsfeld-Gesellschaft für ÖSTERREICH (2.000 Befragte, 8. 8.–9. 8.2022, Schwankungsbreite 2,24 %). Nach drei Wochen stagnierender Zahlen knacken die Sozialdemokraten nun wieder die 30-%-Marke und liegen mit einem Plus von zwei Prozentpunkten nun bei 31%.
Sonntagsfrage. Auf Platz zwei kann sich die Volkspartei auf 23 % verbessern (+1). Der parteiinterne Streit bei den Freiheitlichen rund um Parteichef Herbert Kickl führt zum Umfrage-Absturz.
FPÖ stürzt nach Streit ab, Neos überholen Grüne
Tief. Die FPÖ bleibt knapp auf 20 % – trotz Verschlechterung um zwei Prozentpunkte. Auf den hinteren Plätzen ziehen die Neos an den Grünen vorbei: Der Junior-Koalitionspartner lag letzte Woche noch gleichauf, nun muss man sich mit dem schwächsten Wert aller Parlamentsparteien begnügen – 9 % (–2). Apropos Parlament: Mit einem Plus von einem Prozentpunkt reicht es diese Woche für die Impfgegnerpartei MFG – 4 % sind genug für den Einzug in den Nationalrat.
Rendi rennt in Kanzler-Duell allen davon
Vorsprung. Rote Dominanz auch in der Kanzler-Direktwahl-Frage: SPÖ-Chefin Pamela Rendi-Wagner liegt nicht nur schon zum vierten Mal in Folge vor Amtsinhaber Karl Nehammer – an sich schon neuer Rekord. Sie kann nun auch ihren Vorsprung auf den ÖVP-Chef weiter ausbauen: Mit einem Plus (+1) liegt sie nun auf 20 % – und damit drei Prozentpunkte vor Nehammer, der zu allem Überfluss auch noch ein Minus (–1) verbüßt.
SPÖ erstarkt nun in Austro-Ampel
Bei Neuwahlen könnte es unter roter Führung zu einem Koalitions-Novum kommen.
Umfrage. Die SPÖ baut ihren Vorsprung in der aktuellen ÖSTERREICH-Umfrage aus (siehe oben) – so werden bisher nie da gewesene Koalitionen möglich: Nach deutschem Vorbild hätte eine Austro-Ampel, bestehend aus SPÖ, Neos und Grünen, mit 51 % der Stimmen eine klare Mehrheit. In Mandate umgerechnet sind das 95 Abgeordnete (klar die Mehrheit der insgesamt 183 Mandatare).
58 Mandatare entfallen allein auf die SPÖ. Partei-Obfrau Pamela Rendi-Wagner würde die Kanzlerin stellen, könnte sich die Ministerposten aussuchen.
Große Koalition. Die größte Mehrheit hätte die SPÖ in einer Großen Koalition mit der Volkspartei. Die ÖVP kommt nur mehr auf 43 Mandate. Rot-Türkis hält bei 101 Mandaten.
Krise. Türkis-Grün ist in der Krise. Bei Neuwahlen käme man gemeinsam auf 60 Mandatare. 92 braucht es für die Mehrheit.