Bundespräsident Alexander Van der Bellen besuchte einen afghanischen Lehrling mit negativem Asylbescheid in Oberösterreich.
Oberösterreich. Bundespräsident Alexander Van der Bellen hat am Dienstag in Neumarkt im Hausruckkreis einen Lehrling aus Afghanistan mit negativem Asylbescheid besucht. Er fordert dazu auf, Abschiebungen während der Lehrzeit zu stoppen. Mit seinem Besuch sendet er auch ein Signal an die Bundesregierung. Van der Bellen will "darauf aufmerksam machen, dass wir hier ein Problem haben, dass die österreichische Wirtschaft allein gelassen wird mit der Lehrlingsausbildung" und damit, dass sie die, die sie gefunden hat und die sich bewährt haben, zu verlieren droht. "Die Abschiebung macht ja keinen Sinn", sagt der Präsident.
Die betroffenen Firmen würden durchweg gute Erfahrungen mit asylsuchenden Lehrlingen, so Van der Bellen und fügt hinzu, dass Abschiebungen während oder nach der Lehre würden keinen Sinn machen, wenn man viel Geld und Zeit in die jungen Menschen investiert habe.
Bundespräsident Van der Bellen hofft nun auf eine neue Regelung, dass Lehrlinge nicht abgeschoben werden. Es wäre eine Win-win-Situation, so der Präsident, könnte eine Regelung gefunden werden, die es Asylwerbern erlaubt, zumindest die Lehre abschließen zu können. "Dann wird man schon sehen."