Haft droht

Verliert Mensdorff Schloss & Freiheit?

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Mittwoch startet der Geldwäsche-Prozess gegen Graf Mensdorff-Pouilly.

Zehn Prozesstage sind anberaumt, Verhandelt wird im Großen Schwurgerichtssaal. Staatsanwalt Michael Radasztics will dem Grafen Geldwäsche und falsche Zeugenaussage nachweisen. Konkret soll der 59-jährige Lobbyist „zu Bestechungszwecken insgesamt 12,6 Mio. Euro“ in Zentral- und Osteuropa verteilt haben. Gekommen ist das Geld vom Rüstungskonzern British Aerospace (BAE). Die Summen sollten „Beschaffungsvorgänge beeinflussen“.

Geldflüsse nach Ungarn, Tschechien und Wien
Mensdorff-Pouilly vermittelt seit 1992 für den Rüstungskonzern BAE. Ursprünglich half er den Briten, den JAS 39 Gripen-Abfangjäger an Tschechien, Ungarn und Österreich zu verkaufen. Als klar wurde, dass die Briten mit dem Eurofighter (auch daran ist BAE beteiligt) mehr verdienen würde, lobbyierte der Graf für den Eurofighter.
Das gestand ein BAE-Manager der britischen Antikorruptionsbehörde. Ähnliches behauptet auch der Grün-Politiker Peter Pilz.

Seinen Anwalt lernte er in U-Haft kennen
Mensdorff-Pouillys Geschäfte wurden angeblich über Briefkasten-Firmen abgewickelt: Die „Brodmann Business SA“ auf den British Virgin Islands. Eine andere war die „Valurex International SA“ in Panama. „Reine Scheinfirmen“, glaubt die Justiz.
Verteidigt wird der Graf von zwei Anwälten: Harald Schuster und Sascha König. König hat Mensdorff 2009 während seiner vierwöchigen U-Haft kennengelernt. Der Anwalt (inzwischen freigesprochen) saß wegen einer Verwicklung in der BUWOG-Affäre.
Verliert Mensdorff den Prozess, drohen fünf Jahre Haft. Auch sein Schloss in Luising im Burgenland könnte er verlieren. Vorsorglich will sich die Justiz heute, Montag, ins Luisinger Grundbuch eintragen lassen.

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